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Österreichische Dividendenaktien im Überblick

29. Jänner 2022 | Allgemein | Keine Kommentare

Österreichische Dividendenaktien. Ja es gibt sie. Im Grunde wäre dann schon fast alles gesagt. Gut, ganz so hart sollte das Urteil dann vielleicht doch nicht ausfallen. Aber das werden wir im Anschluss noch sehen. Generell muss man dabei aber auch im Auge behalten, dass die kontinentaleuropäische Dividendenkultur halt auch so gänzlich anders ist als jene in Übersee oder teilweise auch in Großbritannien.

Dividendenkultur in Übersee

In den USA und auch Kanada gibt es eine große Auswahl an Unternehmen, welche Dividenden zahlen. Mehr als das. Es gibt eine richtiggehende Kultur der Dividendenzahlungen. Es gilt durchaus als erstrebenswert als Unternehmen als sicherer Dividendenzahler wahrgenommen zu werden. Und so mühen sich viele Unternehmen (oder tun sich auch leicht dabei) ihre Dividendenhistorie positiv fortzuführen. So enthält eine Liste mit US-gelisteten Unternehmen welche für zumindest 5 aufeinanderfolgende Jahre ihre Dividenden erhöht haben auch nach dem Corona-Crash noch 717 Positionen.

Die Liste der Dividend Champions oder Dividendenaristokraten ist immer noch 130 Positionen lang. Dividendenaristokraten haben ihre Dividende für mindestens 25! aufeinanderfolgende Jahre stets erhöht. Aber es geht noch besser. Es gibt auch noch den erlesenen Kreis der Dividend Kings. Der Könige unter den Dividendenzahlern. Hierfür müssen Unternehmen für mindestens 50! aufeinanderfolgende Jahre ihre Dividenden stets erhöht haben. Nahezu unvorstellbar. Der aktuell Führende – American States Water Company – hält die Serie mittlerweile seit 67 Jahren aufrecht.

Nur um das zu verdeutlichen. In diesen 67 Jahren gab es mehrere, teils heftige Wirtschaftskrisen. Die Ölkrise 1974/75, die 2. Ölkrise 1980, die DotCom-Blase 2002/2003, die Bankenkrise 2008/2009 und nicht zuletzt Covid-19 2020. Durch all diese Krisen, in denen Indizes hoch 2-stellige Prozentwerte verloren haben, haben dieses Unternehmen weiterhin ihre Dividenden erhöht. Zu diesen Unternehmen gehören klingende Namen wie Procter & Gamble, 3M, Johnson & Johnson und Coca-Cola aber auch viele Unternehmen von denen die meisten von uns noch nie etwas gehört haben. Leggett & Platt? Dover Corporation? Nordson Corporation? W.W. Grainger, Inc.?

Aber nicht zuletzt um genau diese Unternehmen geht es ja hier auch in diesem Blog. Diese Dividendenzahler zum richtigen Zeitpunkt mit einer günstigen Bewertung zu erwischen und für die nächsten 50 Jahre zu halten. Zum Beispiel im Maxifolio.

Dividendenkultur in Österreich

In diesem Beitrag allerdings geht es um österreichische Dividendenaktien und da schaut die Welt eher düster aus. Eine Auswertung hat eine Liste von 25 ATX-gelisteten Unternehmen mit Dividendenausschüttungen ergeben. 2 davon schaffen eine Dividendenhistorie an Steigerungen von mageren 3 Jahren! Es sind dies die EVN AG und die Telekom Austria AG. Der Rest hat wohl Corona genützt um ungestraft die Dividenden zu kürzen. Ok, 3 Unternehmen schaffen immerhin eine Serie von 10 oder mehr Jahren zumindest ohne Dividendenkürzungen: EVN AG (13 Jahre), Mayr-Melnhof Karton AG (15 Jahre) und Wienerberger AG (10 Jahre). Aber sehen wir uns die Liste an.

AktieAktuell
EUR
High 52
EUR
Low 52
EUR
Dividende
2021
EUR
Dividenden-
rendite
Steigerung
Jahre
Halten
Jahre
Payout
Gewinn
Payout
FCF
5-Jahres-
Wachstum
10-Jahres-
Wachstum
Agrana17,0220,9516,720,854,99%0098,80%57,00%-3,54%3,73%
Andritz AG45,9450,9537,0412,18%1135,10%33,70%-9,63%-1,05%
AT&S39,454823,650,390,99%0035,50%100,00%1,79%1,45%
BAWAG Group AG53,3558,0535,064,729,70%00138,50%10,10%0,00%0,00%
CA Immobilien Anlagen AG32,739,5530,813,27%040,00%261,20%23,47%11,34%
Erste Group Bank AG41,3945,5724,711,53,62%0063,20%316,90%22,46%0,00%
EVN AG25,652817,420,491,91%31326,80%23,30%3,69%1,94%
IMMOFINANZ AG23,1423,1616,060,753,24%0046,90%110,30%5,73%-2,93%
Mayr-Melnhof Karton AG171193,2159,43,21,87%01537,00%271,20%2,85%5,21%
Oesterreichische Post AG37,5547,9331,64,26%0069,90%24,00%-5,42%-0,67%
OMV AG54,2656,2633,881,853,41%1517,60%23,20%11,42%5,94%
Palfinger AG30,354028,250,451,48%1126,60%42,10%-5,73%1,90%
Raiffeisen Bank International AG24,6429,515,870,481,95%0034,60%33,50%0,00%-7,93%
Rosenbauer International AG43,458,837,71,53,46%1151,20%23,10%5,73%2,51%
S IMMO AG22,322,5516,80,52,24%0018,30%151,50%13,61%19,57%
Semperit AG Holding26,7540,424,351,55,61%0011,10%11,10%20,97%7,23%
Strabag SE37,7543,8286,918,28%00146,20%97,50%64,11%31,15%
Telekom Austria AG7,587,786,250,253,30%3836,20%24,80%5,73%-3,67%
UNIQA Insurance Group AG8,078,486,210,182,23%0136,70%7,10%-19,21%-8,06%
VERBUND AG93,5106,758,70,750,80%2435,20%170,50%26,79%3,50%
VIENNA INSURANCE GROUP AG25,527,120,40,752,94%0032,90%25,40%-1,60%-4,16%
voestalpine AG29,640,38290,51,69%0011,30%10,20%-15,19%-4,82%
Wienerberger AG31,9435,827,20,61,88%01024,70%22,30%22,08%19,57%
Zumtobel Group AG7,89,95,90,22,56%0015,70%12,50%0,00%-9,19%

Die prozentualen Dividendenrenditen lesen sich im Wesentlichen ganz normal und ergeben selbst wenn man die offensichtlichen Ausreißer Erste Group Bank AG und Strabag SE herausrechnet eine durchschnittliche Dividendenrendite von 2,79%. In der aktuellen Lage nicht zu verachten.

Die Strabag SE sticht mit einer Dividenden von EUR 6,90 und einer Rendite von 18,28% natürlich extrem heraus. Dass dies nicht gehalten werden kann, zeigen die Ausschüttungsquoten. Über die Hintergründe müsste man recherchieren, für die Zukunft jedoch wenig relevant. Wäre aber nett gewesen hier dabei zu sein…

Ebenso sticht die BAWAG Group AG mit einer Rendite von 9,7% heraus. Auch das schaut jedoch wenig nachhaltig aus und dürfte eher einer verschobenen bzw. nachgeholten Ausschüttung im Zusammenhang mit dem Coronacrash von 2020 aus.

Ebenso auffallend sind eine Vielzahl an Unternehmen mit einer schwachen oder mittleren Dividendenrendite und gleichzeitig schwachem Dividendenwachstum.

  • Andritz AG 2,18% und -9,63% über 5 Jahre
  • AT&S 0,99% bei 1,45% über 10 Jahre
  • Palfinger AG 1,48% bei 1,90% über 10 Jahre und -5,73% über 5 Jahre
  • Raiffeisen Bank International AG 1,95%. Gut. Aber -7,93% über 10 Jahre
  • UNIQA Insurance Group AG 2,23% und -19,21% über 5 Jahre
  • Vienna Insurance Group 2,94%. sehr passabel, aber -4,16% über 10 Jahre.
  • voestalpine AG 1,69% und -15,19% über 5 Jahre
  • Zumtobel Group AG 2,56% und ein Minus von 9,19% über 10 Jahre.

Eine UNIQA hat also vor 5 Jahren um fast 20% mehr an Dividende in absoluten Zahlen ausbezahlt. Zumtobel hat vor 10 Jahren über 9% mehr bezahlt. Rechnet man die Inflation ein, wird das Bild noch schlimmer. Gerade Dividendenwerte sollen ja auch die Inflation ausgleichen. In der Theorie.

Potentiell interessante österreichische Dividendenaktien

Österreichische Post AG

Die Dividendenrendite mit 4,26% passt definitiv. Die Ausschüttungsquote von knapp 70% des Gewinns ist etwas hoch und die Historie mit einem Minus leider wenig beeindruckend. ABER! Die Post ist ein gereiftes Unternehmen. Offiziell wird eine Ausschüttungsquote von 75% des Gewinns angestrebt. Für ein Unternehmen dieser Art in Ordnung. Neue Geschäftsfelder wird man nicht erschließen (müssen). In Anbetracht dessen, dass die Post stark im Paketgeschäft ist und dieses in Zukunft sicher nicht schwächer werden wird, kann hier ein ordentliches Wachstum erwartet werden. Sollte der Gewinn mithalten, ist hier für die Zukunft einiges möglich.

OMV AG

3,41% Dividendenrendite, immerhin 5 Jahre keine Senkung der Dividende, niedrige Ausschüttungsquoten und 2-stelliges 5-Jahreswachstum. We have a winner. Auf einer US-Liste würde die OMV nicht auftauchen. Sucht man ein gutes Dividendenunternehmen in Österreich, kommt man wohl um die OMV nicht herum. Die nackten Zahlen verheißen Gutes. Vor einem möglichen Invest, muss natürlich noch recherchiert werden. Im Maxifolio bedarf es wohl demnächst einer Europaerweiterung. OMV wäre ein potentieller Kandidat. Allerdings dann schon das 3. Unternehmen aus der Petrochemie…

S IMMO AG

Hier müsste man sich nochmals im Detail anschauen wie es zu dem Missverhältnis der beiden Ausschüttungsquoten kommen konnte. Ansonsten wäre ein langfristiges Wachstum von fast 20% jährlich bei einer aktuellen Rendite von 2,24% natürlich absolut eine Überlegung wert.

Telekom Austria AG

Top Rendite, Top Ausschüttungsquoten. Aber bescheidenes Wachstum. Da die Ausschüttungsquoten allerdings viel Spielraum zulassen, könnte die Telekom Austria für die nächsten Jahre durchaus interessant werden. Zumal das Unternehmensfeld ja absolut zukunftsträchtig ist.

Wienerberger AG

Die 1,88% Rendite sind nicht überragend, in heutigen Zeiten aber durchaus nicht zu verachten. Die Ausschüttungsquoten sind sehr niedrig und das Wachstum mit über 20% über die letzten 5 Jahre spitze. Das Geschäftsfeld ist wohl ziemlich zyklisch, aber die Aussschüttungsquoten könnten hier mögliche Engpässe in der Zukunft schützen.

Resumee zu österreichische Dividendenaktien

Es gibt sie nicht. Die Dividendenkultur in Österreich. Aus Sicht des Cashflow-orientierten Kleininvestors stört dann auch noch die jährliche Ausschüttung. In Summe nicht allzu verlockend. Dennoch sollte man, gerade als Österreicher, den ATX nicht gänzlich außer Acht lassen. Gilt die Wiener Börse doch gerade auch als vergleisweise unterbewertet. Mit den 5 oben genannten Unternehmen, gibt es zumindest Kandidaten wenn es darum geht wieder mehr Europa in die Portfolios zu bringen.


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Mehr als ein Monat ist vorbei seit der letzten Shortlist und es wird somit Zeit für das Update zur Shortlist 01/22. Wir werden hier nicht jedes Monat das Rad neu erfinden und zwanghaft 10 neue Titel suchen. Insbesondere im aktuellen Umfeld wäre dieses Unterfangen sowieso nahezu unmöglich. Wir wollen hier die Shortlist nochmals kurz durchgehen und sehen ob es irgendwelche Veränderungen gibt. Da insbesondere das Maxifolio inzwischen ja wieder etwas breiter geworden ist, ist es auch langsam an der Zeit wieder an den ein oder anderen europäischen Titel zu denken. Das Ziel war ja in etwa ein 70/30-Portfolio mit dem langsam wachsenden Emerging Markets ETF.

Rückblick

So ein kurzer Rückblick auf die Shortlist 12/21:

US-TickerDE-TickerNameKursHoch 52WTief 52WDividendeDividenden-
rendite
Dividendenwachstum
5 Jahre
ChowderP/EFWD P/EPayout Ratio
ALLALSAllstate Corp95,50117,0085,002,873,01%18,15%21,25,0210,0524,6
AMGNAMGAmgen Inc.186,60217,60174,006,243,35%12,67%16,021,7711,7170,4
BMYBRMBristol-Myers Squibb Co52,1659,8947,201,743,33%16,16%19,57,53
CMICUMCummins Inc.190,40234,00178,005,142,70%6,85%9,614,2111,8335,80
HIIHI4Huntington Ingalls Incustries Inc.165,00188,00126,004,192,54%17,91%20,511,2412,7527,40
LMTLOMLockheed Martin Corporation306,20328,00266,009,933,24%9,53%12,815,9413,1547,80
LYBDLYLyondellBasell Industries NV77,5096,8070,404,015,17%5,99%11,25,105,7125,40
OMCOCNOmnicom Group Inc.62,6470,8848,342,483,96%5,55%9,511,1911,0941,80
PKGPKAPackaging Corp of America115,00131,00107,003,553,09%11,90%1516,6313,9648,10
TSNTF7ATyson Foods, Inc.75,0275,0250,761,582,10%24,30%26,410,1211,0321,20
Werte Stand 14.12.2021 09:00 Uhr

Und wie schaut die Shortlist 12/21 heute aus:

US-TickerDE-TickerNameKursHoch 52WTief 52WDividendeDividenden-
rendite
Dividendenwachstum
5 Jahre
ChowderP/EFWD P/EPayout Ratio
ALLALSAllstate Corp104,00117,0085,002,862,75%19,68%22,45,5411,2324,6
AMGNAMGAmgen Inc.202,90217,60174,006,843,37%17,09%20,523,4512,7070,4
BMYBRMBristol-Myers Squibb Co56,5759,8947,201,903,37%5,22%8,68,08
CMICUMCummins Inc.197,40234,00180,005,112,59%6,97%9,614,6912,3035,80
HIIHI4Huntington Ingalls Incustries Inc.168,00188,00126,004,162,48%16,98%19,511,4713,0027,40
LMTLOMLockheed Martin Corporation327,70335,00266,009,873,01%9,39%12,417,1314,1347,80
LYBDLYLyondellBasell Industries NV83,3296,8070,403,984,78%5,93%10,75,486,2025,40
OMCOCNOmnicom Group Inc.66,7070,8850,792,473,70%5,43%9,111,8711,8141,80
PKGPKAPackaging Corp of America118,00131,00107,003,532,99%11,13%14,117,1414,3748,10
TSNTF7ATyson Foods, Inc.79,5083,1052,621,622,04%21,61%23,710,7111,7821,20
Werte Stand 22.01.2022 23:00 Uhr

Wir sehen, dass die Kurse aller 10 Titel der Shortlist im letzten Monat angezogen sind. Keine schlechte Quote. AMGN und BMY haben in der Zwischenzeit auch ihre Dividenden weiter erhöht.

AMGN konnte dadurch das 5-Jahres-Dividendenwachstum auf durchschnittlich 17,09 % steigern und somit den Chowder von 16 auf 20,5. Hammer.

Bei BMY stieg die Dividende ebenfalls. Konkret von 0,49 USD auf 0,54 USD im Vergleich zum Vorquartal. Das wäre eine Steigerung von über 10 %. Dennoch fiel das 5-Jahres-Dividendenwachstum von 16,16% auf 5,22%? Eigentlich unmöglich. Es wurde versucht das zu recherchieren, jedoch dürfte hier einfach in der Shortlist 12/21 ein Datenfehler vorliegen. Zum Glück wurde die Investentscheidung fürs Midifolio nicht auf dieser Grundlage getroffen. Und zwischenzeitlich wurde ja auch fürs Maxifolio noch bei BMY zugekauft…

Die im Vergleich auftretenden den „Senkungen“ der Dividenden der übrigen Titel sind dem Wechselkurs USD/EUR geschuldet.

Die Abgänge

Auch wenn die P/E-Ratio von BMY mit 8,08 doch auf eine sehr niedrige Unterbewertung schließen lässt, muss sich Bristol-Myers Squibb Co. vorerst aus der Shortlist verabschieden, bleibt aber weiterhin auf der Watchlist. Der Kurs bewegt sich zu sehr am Jahreshoch und der Chowder ist nicht überragend.

Ebenso aus der Shortlist verabschieden muss sich CMI. Nach dem letzten Kursanstieg, ist die Bewertung auch mit einem P/E von 14,69 nicht mehr so wahnsinnig verlockend. Auch der Chowder mit 9,6 hat Luft nach oben.

Die Zugänge

Zu präsentieren gibt es 2 Neuzugänge, die es auf Anhieb nicht nur in die Watchlist, sondern sogar in die Shortlist geschafft haben.

Der erste Neuzugang ist BBY Best Buy Co Inc (WKN: 873629).

BBY ist ein US-amerikanischer Elektrohändler mit einem jährlichen Umsatz in der Größenordnung von USD 50 Mrd., erwirtschaftet in gut 1100 Shops sowie online.

Vor einem finalen Investment müsste man allerdings noch etwas tiefer nach einem möglichen Grund für den rapiden Kursverlust der vergangenen Wochen suchen. Im ersten Moment wurden keine akuten Probleme gefunden. So ergibt sich das Bild eines Unternehmens mit einer Historie von 18 Jahren an Dividendensteigerungen. Der Kurs bewegt sich nahe am Jahrestiefstand. Die Dividendenrendite ist mit 2,91% ordentlich. Dazu ein 5-Jahres-Dividendenwachstum von 20,12% und der Chowder von 23 ist perfekt. Der aktuelle Kurs bedeutet eine P/E-Ratio von lediglich 9,35 und die Payout-Ratio lässt mit 23,9% noch jede Menge Luft nach oben. Sollte man hier nicht doch noch Leichen im Keller finden, eine absoulte Kaufempfehlung.

Der zweite Neuzugang ist UNM Unum Group (WKN: 872055).

UNM ist ein Versicherungsunternehmen mit Sitz in der Vereinigten Staaten. Die Umsätze werden hauptsächlich in den USA, Großbritannien sowie Polen erzielt. Dieser liegt jenseits der USD 13 Mrd und wird von über 10.000 Mitarbeitern erbracht.

UNM kann auf eine mittlerweile 14 jährige Historie an Dividenensteigerungen zurückblicken. Die Dividendenrendite bewegt sich aktuell um die 4,6% und somit hoch interessant. In Kombination mit einem 5-Jahres-Dividendenwachstum von 8,73% jährlich ergibt sich ein Chowder von 13,5. Als passive Einkommensquelle also durchaus tauglich. Dazu kommt allerdings noch die sehr niedrige Bewertung mit einem KGV von lediglich etwas über 6. Hier sollte also für die Zukunft einiges an Wachstums- bzw. Aufholungspotenzial gegeben sein. Die Payout-Ratio am Gewinn lässt mit knapp 30% auch noch einigen Spielraum zu. Insgesamt eine guter Kandidat.

Die Shortlist 01/22

So sieht sie also aus die Shortlist 01/22:

US-TickerDE-TickerNameKursHoch 52WTief 52WDividendeDividenden-
rendite
Dividendenwachstum
5 Jahre
ChowderP/EFWD P/EPayout Ratio
ALLALSAllstate Corp104,00117,0085,002,862,75%19,68%22,45,5411,2324,60
AMGNAMGAmgen Inc.202,90217,60174,006,843,37%17,09%20,523,4512,7070,40
BBYBUYBest Buy Co., Inc84,72122,5581,032,482,91%20,12%23,09,8310,9523,90
HIIHI4Huntington Ingalls Incustries Inc.168,00188,00126,004,162,48%16,98%19,511,4713,0027,40
LMTLOMLockheed Martin Corporation327,70335,00266,009,873,01%9,39%12,417,1314,1347,80
LYBDLYLyondellBasell Industries NV83,3296,8070,403,984,78%5,93%10,75,486,2025,40
OMCOCNOmnicom Group Inc.66,7070,8850,792,473,70%5,43%9,111,8711,8141,80
PKGPKAPackaging Corp of America118,00131,00107,003,532,99%11,13%14,117,1414,3748,10
TSNTF7ATyson Foods, Inc.79,5083,1052,621,622,04%21,61%23,710,7111,7821,20
UNMUUMUnum Group23,3926,0319,001,064,61%8,73%13,56,575,1829,50
Werte Stand 22.01.2022 23:00 Uhr

Insgesamt gab es keinen Grund aktuell allzu viel zu verändern. Aber in der Börsenwelt kann es dann auch mal ganz schnell gehen…


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Dividend Discount Model – Aktienbewertung einfach

15. Jänner 2022 | Allgemein | Keine Kommentare

Gut, eines gleich vorweg: Wenns so einfach wäre, würds jeder machen und jeder wäre längst reich. Die Anwendung des Dividend Discount Model an sich ist aber tatsächlich einfach. Und auch die Mathematik im Hintergrund ist auch mit etwas Hausverstand nachvollziehbar. Ganz so einfach, zu einem guten Ergebnis zu kommen, ist es dann jedoch auch wieder nicht, wie wir später sehen werden.

Was ist das Dividend Discount Model?

Das Dividend Discount Model, kurz DDM, ist eine quantitative Methode mit deren Hilfe der sogenannte intrinsische Wert (intrinsic value) einer Unternehmensaktie bestimmt werden soll. Die zugrundeliegende Idee ist, dass der gegenwertige Aktienkurs (Barwert oder Present Value (PV)) der Summe aller diskontierten zukünftigen Dividendenzahlungen entspricht. Ist der so ermittelte Werte höher als der aktuelle Kurs, gilt die Aktie als unbewertet und bietet sich für einen Kauf an und umgekehrt.

Moment, gerade hieß es noch, das sei einfach zu verstehen. In einen einzelnen Satz gepackt, klingt das DDM dann doch wieder kompliziert. Wir werden uns das aber langsam ansehen.

Das Dividend Discount Model verstehen

Also langsam.

Ein Unternehmen produziert Güter oder bietet Dienstleistungen an um Profite zu generieren. Der Cash Flow aus diesen Tätigkeiten bestimmt die Profite und diese spiegeln sich im Aktienkurs wieder. Wenn Unternehmen Dividenden ausschütten (und in diesem Blog geht es um Dividendenaktien!), stammen diese Ausschüttungen im Normalfall aus den erzielten Profiten. Das DDM sagt nun aus, dass der Wert eines Unternehmens der Summe aller zukünftigen Dividendenzahlungen entspricht. Einfach aufaddiert würde das allerdings zu einem unendlichen Betrag führen.

Allerdings gibt es etwas das wir im Alltag etwa an Inflation oder eventuell auch Sparzinsen erleben:

Der Zeitwert von Geld

Angenommen dir werden EUR 100,- angeboten und du kannst aus 2 Varianten wählen:

  • EUR 100,- sofort
  • EUR 100,- in einem Jahr

Wenn wir davon ausgehen, dass keine außergewöhnlichen Dinge passieren, wird wohl jeder die EUR 100,- sofort wählen. Denn ich könnte ja die EUR 100,- nehmen für 1 Jahr am Sparbuch anlegen und hätte dann am Ende des Jahres mehr (haha!).

Finanzmathematisch schaut die Formel für ein Jahr dabei folgend aus:

FV = PV x (1+i)

  • FV bezeichnet den Future Value oder Zeitwert der Investition. Also den zukünfitgen Wert der Investition
  • PV den Present Value also den gegenwärtigen Wert der Investition
  • i den Zinssatz

Angenommen wir können also die EUR 100,- zu einem Zinssatz von 5% anlegen, erhalten wir:

FV = 100 x (1+0,05) = 105

Anders gesprochen sind bei einem Zinssatz von 5% EUR 100,- jetzt soviel wert wie EUR 105,- in einem Jahr.

Wir können diese Formel nun so umbauen, dass wir den PV einer Investition ermitteln können:

PV = FV / (1+i)

Das DDM basiert nun genau auf diesem Prinzip und passt es entsprechend an. Wir ermitteln also den aktuellen Wert Aktienkurs indem wir alle erwarteten zukünftigen Zahlungen an uns auf den heutigen Tag rückrechnen. Das wäre ein sehr mühsames Unterfangen. Glücklicherweise lässt sich das schlussendlich mathematisch sehr vereinfachen.

Die erwarteten Zahlungen bzw. Dividenden

Hierin liegt schon eine der größten Schwierigkeiten des Dividend Discount Model. Im Prinzip ist es aber auch nur ein Teilaspekt der großen Frage am Aktienmarkt. Wie wird sich das Unternehmen entwickeln? Um mit dem DDM zu arbeiten brauchen wir eine erwartete Wachstumsrate der Dividende. Welche Wachstumsrate hier angenommen wird, darüber können sicher dutzende weitere Blogartikel geschrieben werden. Man könnte aber beispielsweise annehmen, dass ein Unternehmen welches seine Dividende in der Vergangenheit um 5% jährlich hat wachsen lassen, dies auch weiterhin tun wird. Demnach würde dann aus EUR 1,- Dividende je Aktie EUR 1,05 im Jahr darauf, usw.

Welchen Diskontierungsfaktor wählen?

Wir Aktionäre tragen ein Risiko indem wir Aktien eines Unternehmens halten. Für dieses Risiko möchten wir entlohnt werden. Diese Entlohnung ist der Kursanstieg. Ähnlich einem Vermieter der seine Wohnung einem Mieter zur Verfügung stellt, leihen Aktionäre dem Unternehmen Geld und erwarten dafür eine Belohnung (r). Wie hoch die zu erwartenden Belohnung sein kann oder soll, kann etwa mit dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) oder dem Dividend Growth Model errechnet oder geschät werden. Tatsächlich kann es aber auch einfach die Erwartungshaltung sein, die ein Aktionär in ein Unternehmen setzt. So werde ich von einem alteingesessenem Tabakkonzern weniger Wachstum erwarten, als von einem vergleichsweise jungen und dynamischen Tech-Konzern.

Mit diesem Faktor r könnten wir uns theoretisch bereits den PV unserer Aktie errechnen…Theoretisch. Wir müssten wie bereits erwähnt alle! zukünftigen Dividendenzahlungen um diesen Faktor abwerten.

PV = D1 / (1+r) + D2 / (1+r)^2 + D3 / (1+r)^3……….D7354 / (1+r)^7354……Dn / (1+r)^n

Wir sehen, das Ganze ist praktisch nicht umsetzbar. Nun gibt es aber glücklichlicherweise große Mathematiker in der Vergangenheit, die solche Formeln stark vereinfachen konnten. Auf den mathematischen Beweis wollen wir an dieser Stelle verzichten, jedoch gilt:

PV = D1 / r

Diese Formel würde jedoch unterstellen, dass die Dividende im Unternehmen nicht wächst. Für uns als Dividendeninvestoren ein abolutes No-Go. Wir investieren in Unternehmen mit einem soliden Dividendenwachstum. Das künftige Dividendenwachstum kann man, wie zuvor erwähnt, versuchen aus der Vergangenheit abzulesen. Eine andere Methode wäre die Bestimmung mittels Multiplikation von Return on Equity (ROE) mit der retention ratio (Einbehaltungsquote). Die retention ratio ist nichts anderes als der Umkehrwert der payout ratio. Also jenes Verhältnis an Ergebnis welches nicht als Dividende ausgeschüttet wird. Warum dies so ist, darüber wird wohl bezeiten ein eigener Artikel folgen.

Die finale Formel für das Dividend Discount Model

Unterstellen wir nun eine stabiles Dividendenwachstum über die gesamte Zeite landen wir beim Gordon Growth Model. Dieses Modell trifft ebendiese Annahemn und wurde in den 60ern vom gleichnamigen amerikanischen Ökonomen Myron J. Gordon entwickelt.

Aktienkurs = D / (r-g)

Der aktuelle Aktienkurs (K) entspricht also der erwarteten Dividende für die nächste Periode geteilt durch den erwarteten Kursanstieg minus der erwarteten Wachstumsrate der Dividende. Wie wir sehen, sind also leider einige Annahmen zu treffen um den aktuellen fairen Aktienkurs zu errechnen. Aber wie erwähnt, wenns einfach wäre, würde es jeder machen.

Ein kurzes Beispiel

Wir könnten also annehmen, dass Unternehmen Y im aktuellen Jahr eine Dividende von EUR 3,- je Aktie auszahlt. Es handelt sich dabei um ein renommiertes, etabliertes Unternehmen jenseits der großen Wachstumsphasen. In den letzten 10 Jahren stieg der Aktienkurs um durchschnittlich 9%. Da wir etwas konservativer sein möchten, nehmen wir für die Zukunft ein Wachstum von nur 7% an. Außerdem hat das Unternehmen in den letzten 10 Jahren seine Dividende um jährlich 5% steigen lassen. Wir gehen aufgrund der uns bekannten Umstände davon aus, dass das Unternehmen diese Steigerung halten kann. Folglich sähe die Rechnung aus:

Für D müssen wir zunächst die aktuelle Dividende von EUR 3,- um ein Jahr steigen lassen.

EUR 3,- x 1,05 = EUR 3,15

Danach rechnet sich:

Aktienkurs = 3,15 / (0,07-0,05) = 157,50

Der von uns errechnete faire Aktienkurs läge also bei EUR 157,50. Wird das Unternehmen aktuell also darunter gehandelt, könnten wir von einem attraktiven Kauf oder gar Schnäppchen sprechen.

Schwächen des DDM

Das Dividend Discount Model ist generell weit verbreitet. Das verdankt es sicher seiner relativen Einfachheit. Daraus resultieren aber auch seine 2 größten Schwächen.

Schwäche 1 ist die Tatsache, dass das DDM von einem ewig gleichbleibenden Dividendenwachstum ausgeht. Dies mag eventuell auf sehr reife Unternehmen zu treffen, die seit Ewigkeiten am Markt vertreten sind und diese Kontinuitäten beweisen haben. Klingt sehr nach Dividendenaristokraten oder?

Die 2. Schwäche ist die hohe Senisitivität. Kleine Änderungen in den Annahmen haben sofort große Auswirkungen auf den errechneten fairen Aktienkurs. Im obigen Beispiel würde einer Änderung der erwarteten Dividendenwachstumsrate von 5% auf 4,5% eine Änderung des Kursziels von EUR 157,50 auf EUR 126,- bedeuten.

Außerdem scheitert dieses Modell, sollte die Dividende stärker wachsen als das Unternehmen. Wird die Wachstumsrate g größer als r, erhalten wir eine negative Bewertung.

Das DDM als Entscheidungsgrundlage

Das DDM erlaubt es eine Aktie relativ einfach unabhängig von aktuellen Markteinflüssen zu bewerten. Außerdem werden Vergleiche zwischen ähnlichen Unternehmen möglich.

Schenkt man, der Theorie Glauben, dass der Wert eines Unternehmens in den abgewerteten zukünftigen Zahlungsströmen liegt, ermöglicht das DDM eine Investitionsentscheidung. Ist der aktuelle Börsenwert unterhalb des errechneten fairen Wertes, können Aktein gekauft werden, umgekehrt sollte von einem Invest zum gegenwärtigen Zeitpunkt abgesehen werden.

Jedenfalls ist das DDM nur ein quantitatives Werkzeug unter vielen zur Bewertung von Aktien. So bietet es sich an verschiedene Modelle zu benutzen und diese miteinander zu vergleichen.

So benutzt etwa der bekannte Dividendeninvestor Jason Fieber das DDM in Zusammenspiel mit den veröffentlichten Kurszielen großer Analyseunternehmen wie etwas Morgan Stanley und errechnet sich einen Durchschnittswert welchen er dann mit dem aktuellen Börsenwert vergleicht.

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Aller Anfang ist langsam – Minifolio 2021

8. Jänner 2022 | Allgemein, Minifolio | Keine Kommentare

…und legendär wird das Portfolio von Mini bei einer monatlichen Sparquote von EUR 25,- wohl nie werden. Aber Mini will mit dem Minifolio ja auch nicht für die Pension sparen. Sondern für einen etwas exklusiveren Urlaub (für eine Person) in etwa 5 Jahren.

Das Vermögen des Minifolio

Tja, allzu viel gibts hier nicht zu sehen:

Seit September 2021 wurden jeweils EUR 25,- in den VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders ETF gesteckt. Bei einer Betrachtung zum Monatsende sehen wir hier schon die EUR 25,- für Jänner 2022 am Cashkonto.

Etwas spannender sieht dann schon der Blick auf die Vermögensentwicklung aus.

5 Einzahlungen zu je EUR 25,- sollten in etwa EUR 125,- erwarten lassen. Dazu die schwache Performance von ETFs…Doch siehe da, die Grafik zeigt ein anderes Bild. Während die ersten beiden Chargen keine Vermögensentwicklung bringen, sehen wir im November und Dezember doch eine deutlich positive Entwicklung.

Die Performance des Minifolio 2021

Am Ende steht ein Vermögen von EUR 132,75. Not too bad. EUR 7,75 an absolutem Gewinn, bedeuten einen TTWROR von 8,51% und einen IZF von 39,42%. So macht sparen Spaß. Was hättest du am Girokonto aus den EUR 125,- gemacht? Die Inflation hat Mini hier zumindest locker geschlagen. Klar ist diese Performance kein Garant für die Zukunft, aber besser als nichts tun…

Der September war mit -1,4% etwas holprig aber danach ging es bergauf. Insbesondere der Dezember 2021 hat das Ergebnis beflügelt.

Die Investiton in Dividendentitel mit guter Kultur aus Industrieländern scheint sich also zu lohnen. Im Grunde eine Investition ins Maxifolio für Menschen wie Mini mit wenig Interesse an der Auswahl. Dabei wird das Risiko noch deutlich gestreut.

Die Dividenden 2021

Tja, zu guter letzt wollen wir hier auch über die Dividenden sprechen.

Ja, zugegeben. Bei einem solchen Investment, würde sich ein thesaurierender ETF wirklich mehr anbieten. Aber dann würde es hier nicht solches Anschauungsmaterial geben. EUR 0,23 im September, gefolgt von EUR 0,91 im Dezember. Man sieht wohin der Kurs geht. Leider sind die Ausschüttungen des ETF, wenn man die Historie betrachtet, quartalsweise stark schwankend. Aber in Summe doch deutlich steigend. Im Minifolio geht es auch weniger um Profitmaximierung als um die Möglichkeit den Zinseszinseffekt am pursten darzustellen.

Wie sagte einst Bill Gates:

Most people overestimate what they can do in one year and underestimate what they can do in ten years.

Die meisten Menschen überschätzen was sie in einem Jahr erreichen können, aber sie unterschätzen was sie in 10 Jahren erreichen können. Und genau darum soll es hier in diesem Blog gehen.

Fangt heute an in die Zukunft zu investieren. Ihr werdet sehen, es lohnt sich.

Rückblick 2021 – Aufbau des Midifolios

7. Jänner 2022 | Allgemein, Midifolio | Keine Kommentare

Midi backt zwar kleinere Fische als Maxi, aber auch er will zu Jahresanfang kurz innehalten und einen Rückblick 2021 machen.

Der Einstieg

Zuerst der holprige Start. Gute ETFs ausgewählt. Kosten nicht berücksichtigt. Dann der Wechsel auf günstigere Produkte. Dann wird gleich eines davon eingestellt. Entsprechend fragmentiert ist das Portfolio im Vergleich zur kleinen Größe. Doch das wird sich im weiteren Verlauf auswachsen. Und mit dem Zukauf der ersten Dividendenaktienposition im Dezember hat sich das Bild nochmals komplett geändert.

Der erste „Großkauf“ mit rund EUR 600,- macht Bristol-Mayers Squibb zur größten Position im Midiofolio mit gut 56%. Dahinter die 3 aktuell besparten ETFs Xtrackers MSCI World Energy, Vaneck Developed Market Dividend Leaders und Amundi MSCI Emerging Markets mit 9-10%. Das Cash-Konto ist zum Monatsende immer relativ groß, da die Einzahlung für die Sparpläne schon stattgefunden hat. Die restlichen 3 ETFs sind genannte Fehlkäufe. Ein Verkauf ist im Vergleich zu den Kosten hier auch wenig sinnvoll. Kommt Zeit, kommt Rat.

Der Rückblick 2021 – Die Performance

Ein Blick auf die grafische Vermögensaufstellung zeigt bereits, dass hier außerhalb der Einzahlungen vermögensmäßig leider nicht allzuviel passiert ist.

Der Eindruck bestätigt sich leider auch beim Blick auf die nackten Zahlen.

Sowohl TTWROR, als auch IZF sind negativ und die Gesamtvermögensänderung EUR -0,98. Ohne die unnötigen EUR 4,50 an Gebühren wäre das Ergebnis zumindest leicht positiv. Ins Gewicht fallen hier allerdings auch die Anschaffungskosten für BMY zum Jahresende, wo im Gegenzug noch keine Kurssteigerungen oder gar Dividenden erzielt werden konnten.

In der Performance-Grafik sieht man sehr schön, wie sehr die Transaktionsgebühren für die erste Sparplanausführung auf die Performance gedrückt haben. Erst gegen Ende Oktober konnte dieses Minus ausgeglichen werden. Im November noch der kurze globale Rücksetzer und im Dezember drückt der Aktienkauf auf die Gesamtperformance. Schuld am schwachen Ergebnis sind also weniger die Kurserfolge mit immerhin EUR 8,88, als vielmehr die Gebühren mit EUR -11,25.

In der Einzelbetrachtung sind der Industrieländer-ETF und der Energie-ETF die beiden Top-Performer. BMY samt Gebühren ist der negative Gegenpart. Wie gesagt, lässt hier der späte Kauf das Gesamtbild wohl schlechter wirken als es ist.

Dividenden 2021

Viele Positionen sind es (noch) nicht. Lange gehalten wurden sie (noch) nicht. Entsprechend gering fallen die Dividenden für 2021 aus. In Summe nicht einmal EUR 3,-. Dieser Betrag sollte sich aber 2022 mehr als deutlich steigern. Alleine BMY wird voraussichtlich über EUR 21,- beisteuern. Zusammen mit den stetig wachsenden ETF-Positionen wird hier eine Ver-10-Fachung sicher kein Problem sein.

Und so wird auch Midi ganz, ganz langsam den Dividenden-Schneeball ins Rollen bringen…Und vielleicht kann er irgendwann in die Fußstapfen von Maxi treten oder zumindest die Performance von Mini schlagen?

Dividenden 2021 – Gewinne mit dem Maxifolio

4. Jänner 2022 | Allgemein, Maxifolio | Keine Kommentare

Das Jahr 2021 ist vorbei. Maxi’s Karriere mit der Dividendenstrategie startete am 04. März 2021 mit dem Kauf von 100 Stk. Royal Dutch Shell B. Inzwischen sind beinahe 10 Monate vergangen und es wird Zeit für einen Rückblick auf die Dividenden 2021 im Maxifolio.

Das Endprodukt

Maxi hat einiges an Aktien gekauft, so manches verkauft. Mal aus Dummheit, mal aus Pech, mal mit Glück, mal mit Kalkül.

Grundsätzlich achtet Maxi ja darauf stets Positionen von rund EUR 1.000,- zu etablieren. Immer hat er das nicht ganz durchgehalten. IBM und RDS waren Übergroße Käufe mit rd. EUR 1.400,- bzw. EUR 1.600,-. Mit ein Grund war diese beiden einen größeren Anteil einnehmen. Am anderen Ende des Spektrums waren AT&T und Altria kleinere Käufe und die ETF-Position ist erst im Aufbau begriffen.

Die absoluten Top-Performer

Betrachtet man die absolute Performance, gibt es in 2021 mehr Gewinner als Verlierer. 13 Gewinner und 8 Verlierer und die Gewinner sind im Schnitt deutlich größer.

LOW sticht hier mit einer absoluten Performance von EUR 450,35 (38,98%) heraus. Dafür schaut die einzige Dividendenzahlung mit EUR 4,84 vorerst noch mickrig aus. Auch toll performt hat RDS mit einer absoluten Performance von EUR 325,33 (9,62%). Dazu gesellen sich Dividenden 2021 in Höhe von insgesamt EUR 64,25, wobei eine Dividende im Zuge eines Brokerwechsel doppelt abgegriffen wurde. Platz 3 belegt MCD mit einer absoluten Performance von EUR 188,60 (18,71%) wovon EUR 11,59 auf die Dividenden 2021 entfallen.

Die absoluten Worst-Performer

Am anderen Ende stechen AT+T mit einer negativen absoluten Performance von EUR -103,09 und MMM mit EUR -64,45 hervor. Insbesondere AT+T hätte mit besserer Recherche verhindert werden können. Hier steht die Abspaltung der Pay-TV-Sparte und eine Reduktion der Dividende ins Haus. Maxi hat sich entschieden dies wohl auszusitzen. Bei 3M scheint die Zukunft durchaus positiv. Möglicherweise wurde der Einstieg zu hoch gewählt.

Vermögensaufstellung und Performance 2021

Insgesamt hat das Maxifolio zum Jahresende 2021 einen Marktwert von EUR 20.666,40. EUR 20.325,78 (98,35%) sind dabei in Aktien investiert. EUR 171,15 (0,83%) in ETFs und EUR 169,47 (0,82%) in Cash.

Auf den ersten Blick erkennbar hat sich in Q1 und Q2, auch aufgrund des geringen Invests, noch nicht sehr viel getan. Insbesondere in Q4 ist aber ein ordentlichen Vermögensanstieg erkennbar.

EUR 1.621,65 an Vermögensaufbau bedeuten einen TTWROR von 9,06% und einen IZF von 18,44%. In einem Jahr geprägt von einer unglaublichen Kursrally nicht herausragend. Aber. Zu beachten ist, dass der Einstieg so richtig erst zu Mitte des Jahres stattgefunden hat. Außerdem wurden gerade auch zu Beginn mit Titeln wie 3M, AT+T, British American Tobacco, Altria auch für Dividendenaktien eher wachstumsarme Titel ausgewählt – mit vergleichsweise hoher Dividende. Wachstumsstärkere Titel wurden erst später angeschafft. Deshalb auch der IZF deutlich höher als der TTWROR. Besonders stark waren die Monate Juni und Dezember mit einer Performance von 5,4% bzw. 7,3%. Schwach insbesondere die Monate März und April mit -4,0% und -2,9%. In Anbetracht des geringen Anlagebetrags und der nicht vorhandenen Risikostreuung auch nicht überzubewerten.

Im Zeitverlauf sieht man auch, dass die Juni-Performance nötig war um die schwachen Monate März und April wieder wett zu machen. Ein starkes Q4 führt dann aber zu den finalen 9,06% Performance.

Dividenden 2021

Dieser Blog dreht sich jedoch hauptsächlich um die Dividende. Daher darf dieser Part natürlich in einer Jahresbetrachtung nicht fehlen. Das Beste also zum Schluss.

Die Monate September und Dezember haben beide knapp an der Marke von EUR 100,- an Nettodividende gekratzt. Der November, als eigentlich schwächerer Monat, diese sogar geknackt. Dies jedoch zurückzuführen auf die Spin-Offs von Kyndryl Holdings von IBM (Gegenwert EUR 48,73) und Orion Office REIT (Gegenwert EUR 20,33) von Realty Income. Beide Spin-Offs wurden hier als Dividende erfasst, da diese Zugänge direkt aus dem gehaltenen Titel resultieren. Hier wird es wohl 2022 einen deutlichen Rückschlag geben. Außerdem wurde im Jahr 2021 von einem Verlustausgleich aus dem Verkauf eines Titels außerhalb der Blogportfolios profitiert, indem häufig keine Steuern (außerhalb der Quellensteuern) zu bezahlen waren. Das wird sich 2022 wohl nicht wiederholen.

In Summe konnten somit EUR 389,63 an Dividenden 2021 netto erzielt werden. Im nächsten Jahr wird dieser Wert mit dem vorhandenen Maxifolio auf knapp EUR 580,- ansteigen. Jetzt leider voll versteuert. Darin jedoch nicht berücksichtigt, das Dividendenwachstum und die künftigen Zukäufe. EUR 700,- könnten also durchaus erzielbar sein und somit, bereinigt um Sondereffekte, mehr als eine Verdoppelung.

Was man in dieser Grafik allerdings abseits von Zahlen ganz besonders sieht, ist der motivierende Effekt der Dividenenstrategie. In regelmäßig unregelmäßigen Abständen tropfen immer wieder ein paar Euros aufs Konto. Jedesmal vibriert das Handy und Maxi ist „reicher“. Mal um EUR 5,-, mal um EUR 20,-. Aber es ist jedesmal ein angenehmes und motivierendes Gefühl. Und auch diese kleinen Beträge summieren sich im Jahr auf einen ansehnlichen Betrag.

Maxi ist glücklich mit seinem Ergenis für 2021. Wird Zeit sich mit Midi und Mini über deren Erfolge zu unterhalten…