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Shortlist 03/22 – Günstige Zukäufe im März

21. März 2022 | Allgemein | Keine Kommentare

Nicht zuletzt durch den Ukrainekrieg haben die Finanzmärkte ab Ende Februar einen weiteren Schlag abbekommen. Die Unsicherheit hat weiter zugenommen. Inzwischen ist es auch wieder deutlich leichter eine attraktive Watchlist zu erstellen. Auf die Shortlist 03/22 haben es allerdings genau 2 Titel geschafft. Und, um es gleich vorwegzunehmen, bei beiden konnte Maxi nicht widerstehen und sie sind gleich ins Maxifolio gewandert. Die erste Tranche an Zukäufen für 2022 ist somit erledigt.

T. Rowe Price Group, Inc. – Finanzdienstleistung im Schatten

Damit ist nicht gemeint, dass TROW (WKN: 870967) irgendwelche Schattenaktivitäten durchführt. Eher, dass der Name etwas im Schatten von anderen Anlageverwaltungsgesellschaften wie etwa Blackrock steht. Dabei zählt T. Rowe Price zu den größten Anlagegesellschaften weltweit mit verwalteten Vermögenswerten von 1,6 Billionen USD. An die 8000 Mitarbeiter erarbeiten weltweit Umsätze an die USD 7,7 Mrd. jährlich.

Dividendenrendite
Durchschnitt 3 Jahre2,49%
letztes Geschäftsjahr2,94%
erwartet dieses Jahr3,27%
erwartet nächstes Jahr3,40%
Dividendenkontinuität
keine Senkung seit36 Jahren
Steigerung seit36 Jahren
Ausschüttungsquote34,80%
Wachstum
Dividenden-Wachstum 10 Jahre13,29%
Dividenden-Wachstum 5 Jahre14,87%
Bewertung
KGV11,08
KUV4,36

Die Dividendenrendite lag zum Kaufzeitpunkt bei 3,38% und damit deutlich über dem eigenen 3-Jahresschnitt, was auf eine Unterbewertung hindeutet. Mit einer Historie von 36 Jahren an Dividendensteigerungen und einer Ausschüttungsquote unter 35% ist die Dividende auf absehbare Zeit als sicher anzusehen. Das Dividendenwachstum ist mit 14,87% im 10-Jahresschnitt top. Es ergibt sich ein sehr guter Chowderwert von 18. Absolutes Investitionsmaterial. Das KGV in der Größenordnung von 11, spricht auch für eine günstige Bewertung.

Außerdem habe ich das Dividend Discount Model angwendet. Als Abzinsungsfaktor können die üblichen 10% beibehalten werden. Für das Dividendenwachstum gestehe ich TROW meinen Maximalsatz von 8% zu. Die Vergangenheit und die niedrige Ausschüttungsquote gestatten das leicht. So erhalte ich einen Fair-Value von USD 240,- oder rund EUR 217,-. Bei einem aktuellen Kurs von um die USD 147,- bzw. EUR 133,- ein potentielles Schnäppchen. Ein schnelles Screening im Internet offenbart Kursziele bis zu USD 246,-. Bestätigt also unsere Annahme.

Maxi macht hier keine Anlageberatung. Aber er selbst hat zugeschlagen. 8 Stk TROW zu einem Einstandspreis von EUR 128,- wurden am 02.03.2022 ins Maxifolio geholt. Das jährliche Dividendenaufkommen wird damit um etwa EUR 34,80 brutto bzw. EUR 25,23 netto wechselkursabhängig steigen.

Best Buy Co. Inc. – Elektronikeinzelhandel im Wandel der Zeit

BBY Best Buy Co. Inc. (WKN: 873629) ist ein US-amerikanisches Einzelhandelsunternehmen für Unterhaltungselektronik. Seine rund 125.000 Mitarbeiter erarbeiten dabei einen jährlichen Umsatz von etwa USD 52 Mrd. jährlich. Bei „Einzelhandel“ wird so mancher zusammengezuckt sein. Überholtes Geschäftsmodell, geringe Margen, etc. Stimmt teilweise sicher, aber gänzlich wird der Einzelhandel auch nicht verschwinden und BBY hat einen guten Spagat geschafft. Neben den niedergelassenen Märkten gibt es einen florierenden Onlineshop und ein sehr neuartiges Abomodell für Reparaturen und Updates. Beides Wachstumsbringer.

Dividendenrendite
Durchschnitt 3 Jahre2,29%
letztes Geschäftsjahr2,75%
erwartet dieses Jahr3,03%
erwartet nächstes Jahr3,33%
Dividendenkontinuität
keine Senkung seit14 Jahren
Steigerung seit14 Jahren
Ausschüttungsquote28,17%
Wachstum
Dividenden-Wachstum 10 Jahre16,27%
Dividenden-Wachstum 5 Jahre20,11%
Bewertung
KGV10,24
KUV0,47

Aktuell liegt die Dividendenrendite bei 3,46% und damit deutlich über dem eigenen 3-Jahresschnitt von 2,29%. Gepaart mit dem 5-Jahres-Dividendenwachstum von 20,11% ergibt sich hier ein Chowder von über 23. Ein absoluter Topwert. Die Dividendenhistorie von immerhin 14 Jahren wird bei einer Ausschüttungsquote in der Größenordnung von 28% sicherlich noch über viele Jahre steigen. Ein KGV von 10 und ein KUV von 0,47 lassen auch auf eine sehr gute Bewertung schließen.

Auch hier habe ich für mich wieder mit dem DDM gearbeitet. Der Abzinsungsfaktor bleibt bei den üblichen 10% und beim Dividendenwachstum gibt es kein Bauchweh die maximalen 8% anzusetzen. Die aktuelle Erhöhung liegt bei stolzen 25,7%. Ergibt einen Fair-Value von USD 176,- oder EUR 159,80. Aktuell pendelt der Kurs um die USD 100,- bzw. EUR 90,-.

Somit auch hier wieder keine Anlageberatung aber BBY ist schnurstracks ins Maxifolio gewandert. 10 Stück zum Preis von EUR 96,- sollten es schließlich werden. Ja Maxi, hat den Dip davor versäumt und den Dip danach nicht abgewartet. Nach den guten Zahlen ging es jedenfalls kurzzeitig 2-stellig nach oben. Ehe sich der Marktpreis wieder etwas einnivelliert hat. Doch auch bei EUR 96,- für Maxi ein Best Buy und aktuell sogar noch günstiger zu haben.

Die 10 Anteile erhöhen die jährliche Dividendenausbeute um etwa EUR 32,-. Vorerst. Sollten die Erhöhungen in ähnlich rasantem Tempo weitergehen, wird die Ausbeute nächstes Jahr bereits deutlich höher sein.


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Nun ist auch schon der Februar wieder einige Tage vorbei und es ist allerhöchste Zeit für einen kürzen Rückblick im Portfolio Snapshot 02/22. Angesichts der sich gerade überschlagenden Ereignisse mag das vielleicht besonders verspätet wirken. Hier bei DivDad geht es aber in erster Linie nicht um die brandaktuellsten Neuigkeiten. Das können andere Seiten und Anbieter viel besser als der kleine DivDad an seinem Schreibtisch. Hier wollen wir zusehen wie 3 Portfolios (hoffentlich) wachsen und die ein oder andere Theorieeinheit dazwischen schieben.

Portfolio Snapshot 02/22 – Mini

Abgesehen von den beiden Einzahlungen gegen Ende des Monats sehen wir kaum Bewegung im Minifolio. Der Jänner war bis zum Höhepunkt kurz nach Monatsmitte echt stark, seither gibt es aber einen leichten Abwärtstrend. Das werden sicher auch die folgenden Zahlen belegen.

Ausgehend von EUR 132,75 zu Jahresanfang ist das Minifolio nach Kurserfolgen von EUR 6,94 und Einzahlungen von EUR 50,- nun insgesamt EUR 189,69 schwer. Per Ende Januar betrugen die Kurserfolge noch EUR 7,96. Prozentual bedeutet das einen negativen Februar mit einem TTWROR von -0,6% und die Gesamtrendite für die ersten beiden Monate sinkt auf 5,17%. Noch immer nicht allzu schlecht. Der Knick aus dem Ukrainekriegsbeginn ist hier kaum zu sehen.

In der prozentualen Performane erkennen wir den Knick deutlicher, jedoch auch die praktisch sofortige Erholung danach.

Im Februar wurde weiterhin der VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders ETF bespart und 0,762005 Stück um EUR 25,31 erworben. Insgesamt nun also 5,8 Stück. Die nächste Ausschüttung erfolgt dann im März.

Portfolio Snapshot 02/22 – Midi

Etwas anders stellt sich der erste Blick auf die Entwicklung im Midifolio dar. Hier ist der Knick vom 24. Februar noch weniger zu erkennen und insgesamt scheint der Februar bereits auf den ersten Blick positiv.

Der Blick auf die nackten Zahlen bestätigt sich. In einem Monat, geprägt von einem Kriegsausbruch und einer insgesamt eingetrübten Aussicht, schafft das Midifolio eine Performance von 3,7%. Damit wächst die Jahresperformance auf stattliche 8,86%. Die Kurserfolge wachsen von EUR 55,- auf EUR 95,83. Ganz nach dem Geschmack von Herrn und Frau Midi und dem Portfolio für ihre Tochter.

Dazu gesellen sich im Februar auch ordentliche Dividendenerträge. Satte EUR 3,95 netto wurden ausgeschüttet. Der Großteil davon aus der ersten regulären Quartalsdividende von BMY.

Somit steht das Midifolio bei insgesamt EUR 7,31 an Dividenden seit Einrichtung.

Im Performance-Diagramm sehen wir keinen negativen Einfluss durch die Kriegserklärung:

Auf Wertpapierebene sehen wir, dass in den ersten beiden Monaten des Jahres lediglich der Emerging Markets ETF geschwächelt hat. BMY konnte über 12% zulegen, der World Energy ETF gar fast 21%.

Bei den Sparplänen hat sich im Vergleich zum Januar nichts getan und zusätzlich zu der Einlage von EUR 75,- flossen quasi EUR 0,95 an eigenen Mitteln wieder ins Midifolio. Nett.

Portfolio Snapshot 02/22 – Maxi

Potentiell am meisten Veränderung gibt es natürlich im Maxifolio. Aber ist dem auch so? Das Maxifolio versucht sich ja breit aufzustellen und möglichst die Volatilität zu beschränken.

Am Verlauf im Februar sehen wir, dass hier dennoch etwas mehr Bewegung herrscht. Der Sprung in der Mitte des Monats hat jedoch nichts mit Volatilität zu tun. Hier wurde lediglich der erste Teil einer Umschichtung der Shell-Anteile zu einem anderen Broker vollzogen. Sprich beim neuen Broker fand eine Einzahlung und der Kauf statt. Anfang März werden dann die Shell-Anteile beim alten Broker verkauft. Auch hier sehen wir aber wieder den typischen Knick zu Kriegsbeginn, sowie die sofortige Erholung danach.

Hier sehen wir die performanceneutrale Bewegung von EUR 2.381,70 durch den Zukauf von weiteren 100 Anteilen Shell. Insgesamt war der Februar also mit -0,8% negativ und die Jahresperformance sinkt auf magere 2,29%. Dies entspricht aber immerhin EUR 408,15. Dazu gesellen sich noch EUR 89,14 an Brutto-Dividenden, oder EUR 64,91 netto.

Ausbezahlt haben im Februar AT&T EUR 13,39 , Bristol-Myers Squibb EUR 7,30, British American Tobacco EUR 14,32 und Lowe’s EUR 3,59. Seit Beginn des Maxifolio somit EUR 454,54. Im März fällt also die erste Schallmauer.


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Wie funktioniert eine Dividendenstrategie?

11. März 2022 | Allgemein | Keine Kommentare

Im letzten Blog hier war gegen Ende zu lesen, dass die Dividendenstrategie eine Anlagestrategie ist, die gezielt auf Aktien mit eher hohen Dividenden setzt. Das ist sicher dort und da zu lesen und ist wohl auch sicher nicht ganz falsch. Die hohe Dividende als alleiniges Kriterium ist mir allerdings zu wenig.

Natürlich verbindet auch mich der Gedanke an stabile Erträge aus konstant hohen Dividenden mit der Dividendenstrategie. Dazu geringere Volatilität aufgrund wirtschaftlich gut aufgestellter Unternehmen. Beinahe könnnten wir von Zinsen sprechen. Tun wir aber nicht – Dividenden sind Dividenden und keine Zinsen.

Ich persönlich und, ohne recherchiert zu haben, sicher auch viele andere Autoren unterscheiden zunächst einmal zwischen einer Dividenden-Einkommens-Strategie (dividend income investing) und einer Dividenden-Wachstums-Strategie (dividend growth investing). Was nun besser für wen geeignet ist, oder wie sich das kombinieren lässt, dazu jetzt mehr…

Dividenden-Wachstum als Strategie

Der eine Zugang zu Dividenden ist es, sich Unternehmen auszusuchen welche die Dividenden jährlich stark erhöhen. Es ist absolut verlockend Anteile von Unternehmen zu besitzen deren Dividende sich jährlich um 20% oder mehr erhöht. Hierzu sei zweierlei gesagt. Oder sogar dreierlei.

Sehr oft haben Unternehmen ein solch hohes jährliches Dividendenwachstum wenn die Dividendenhistorie noch sehr jung ist. Jährlich um 20% zu erhöhen ist nicht so schwer wenn der Ausgangspunkt EUR 0,10/Aktie sind. Bei 10 EUR/Aktie schaut das schon anders aus. Natürlich ist diese Steigerung dann auch im Vergleich zum Aktienpreis zu sehen. Aber ich denke ihr versteht schon was ich meine. Eine kurze Dividendenhistorie bedeutet im Regelfall auch wenig Sicherheit für die Zukunft. Ein Unternehmen welches erst 5 Jahre Dividenden ausbezahlt, hat in der Regel weniger Probleme diese Dividende zu kürzen als ein Dividendenkönig mit einer 50-jährigen Historie an Dividenensteigerungen.

Soweit zum Nachteil. Aber kein Nachteil ohne Vorteil an der Börse. Und der Vorteil steckt in der Überschrift – Wachstum. Angenommen wir investieren mit unserer Dividendenstrategie in ein Unternehmen mit einer Dividende von lediglich 1%. Wir erhalten also jährlich EUR 1 für EUR 100 die wir investiert haben. Im ersten Jahr. Danach erhöht das Unternehmen die Dividende um 20%. Macht EUR 1,20. Dafür, dass ich nichts weiter dazu beigetragen habe eine nette Gehaltserhöhung. Wann gab es das zuletzt im Beruf? Wir nehmen nun an es folgen 9 weitere Jahre mit einem Dividendenwachstum von 20%. Nicht an jeder Ecke zu finden aber doch immer wieder. Also im Jahr 2 EUR 1,44. Gefolgt von EUR 1,73. Danach EUR 2,07. Dann EUR 2,49. Und dann schon EUR 2,99. Darauf gar EUR 3,58. Dann EUR 4,30. Schließlich EUR 5,16 und EUR 6,19.

Hier schlägt der Zinseszinseffekt bei der Dividendenstrategie voll zu. Die Dividende ist kein Zins, aber ihr Wachstum unterliegt demselben Effekt. 10 Jahr mit einem solchem Wachstum und die Dividende wächst von EUR 1 auf über EUR 6. Wenn wir das aufsummieren haben wir am Ende EUR 32 an Dividenden eingesackt. Und es muss ja nicht das Ende des Wachstums sein.

Ihr seht schon worauf ich hinaus will. Dividendenwachstum ist etwas Wunderschönes für den den Investor. In der US-CCC-List finden sich auf die Schnelle 60 Unternehmen, welche über 10 Jahre ein jährliches Dividendenwachstum jenseits der 20% aufweisen können. Darunter klingende Namen wie Amgen Inc., Broadcom Inc., Bank of America Corporation, Cisco Systems Inc., The Home Depot Inc., Mastercard Inc., Starbucks Corporation, Visa Inc……..

Dividendenwachstum und großer Name schließen sich also nicht zwangsläufig aus.

Dividenden-Einkommen als Strategie

Der „Gegenspieler“ zur Wachstumsstrategie ist die Einkommensstrategie. Hier gilt die Auswahl eher Unternehmen welche hohe prozentuale Dividenden ausschütten. Am liebsten natürlich mit einer langen Historie.

Vorweg sei gesagt: Hohe Rendite kommt mit einem Preis. Nirgends in der Finanzwelt gibt es hohe Zinsen ohne Gegenwert. Zumeist ist es das Risiko. Alternativ auch die Perspektive. Häufig haben Unternehmen welche eine hohe prozentuale Dividende auszahlen entweder einen starken Kursverlust als Ursache (sicher nicht grundlos, oder?) oder es gibt einfach kein absehbares Wachstum und damit das Risiko, dass die hohe Dividende bald nicht mehr bezahlt werden kann. Ganz pauschal kann man das aber auch nicht sagen. Es gibt durchaus Unternehmen, welche aufgrund ihres Geschäftsmodells auf absehbare Zeit eine hohe Dividende halten werden können. Zwar ohne großes Wachstum aber immerhin.

Ins Auge stechen dabei zum Beispiel die Tabakindustrie mit British American Tobacco, Altria Group oder Philip Morris International. REITs wie W.P.Carey und Realty Income. Und so weiter.

Welche Dividendenstrategie für wen?

Ihr seht, es gibt durchaus Argumente für beide Ansätze und ich persönlich verfolge in meiner aktuellen Lebenssituation auch beide parallel im Maxifolio. Meiner Meinung nach ist die Wahl hauptsächlich abhängig vom Lebensalter. Bin ich jung und habe genug Zeit für meinen Vermögensaufbau, würde ich eher mehr in Richtung Wachstumsunternehmen tendieren. Hier kann ich neben der steigenden Dividende auch die steigenden Kurse mitnehmen. Um dann:

Im Alter auf Unternehmen zu setzen, welche zwar nicht mehr großes Wachstum bieten, aber mir das Maximum an Dividende für den Lebensabend ausbezahlen.

Nehmen wir an ich habe es geschafft mir bis zum 65. Lebensjahr 250.000 Euro zu ersparen indem ich immer klug gespart und investiert habe. Nicht für jeden erreichbar, aber nicht gänzlich utopisch. Setze ich mit 65 noch auf die dynamischen Wachstumsunternehmen und akzeptiere 1,0% Nettodividende. Also ungefähr EUR 200 monatlich an Zusatzrente. Mit der Hoffnung auf EUR 240 im nächsten Jahr. Oder gehe ich auf die Dinosaurier und hole mir 4,5% Nettodividende. Oder über EUR 900 pro Monat. Bei vielleicht 5% Wachstum werden daraus auch noch EUR 945 im Folgejahr und hoffentlich mehr als die Inflation…

Dividendenstrategie – Was du wissen solltest

5. März 2022 | Allgemein | Keine Kommentare

Maxi war ja der Auslöser dieses ganzen Projektes hier. Was hat ihn eigentlich zur Dividendenstrategie gebracht? Wie kam er auf die Dividendenstrategie? Und was ist eine Dividenenstrategie? Fragen über Fragen. Und im Folgenden wohl die eine oder andere Antwort.

Der Auslöser

Maxi hatte langsam so finanziell das Gröbste geregelt. Geregelt heißt nicht, dass er viel hatte. Geregelt heißt nur, dass kurzfristig keine ganz großen Anschaffungen absehbar waren. Langsam bildete sich also ein kleines, zartes Polster am Girokonto. Nur wusste Maxi schon damals um die Macht der Inflation. Und zu Beginn dieses Projektes lag diese noch mehr als deutlich unter dem jetzigen Stand. Motiviation des Ganzen war es also A) die Inflation zu schlagen und B) besser zu performen als die Verzinsung des langfristigen Kredites für das Eigenheim.

Die Inflation ist ein Thema das Jeden trifft. Die Kreditrate für das Eigenheim oder die Eigenwohnung auch viele. Klar war jedenfalls, das eine riskante „get rich quick“-Variante nicht gewählt wird. Das entspricht nicht Maxi’s Naturell und generell ist davon abzuraten. Die Chancen darauf stehen mehr als schlecht. Und in der Regel steht man am Ende mit weniger da als am Anfang.

Relativ schnell war klar, dass es sich irgendwie um den Aktienmarkt drehen wird und drehen muss. Aufgrund einiger kleinerer, weniger erfolgreicher, Vorerfahrungen war klar, dass die Investition in einzelne Wachstumstitel nicht gewünscht ist. Wie genau ist nicht mehr bekannt, aber irgendwie wurde Maxi dann eines Tages beim Wort „Dividende“ hellhörig…

Dividenden als „neue Zinsen“

So mancher, der in solchen Blogs verkehrt, wird von Dividenden als den „neuen Zinsen“ sicher schon gelesen haben. Und gleich vorweg. Nein, Dividenden sind keine Zinsen. Aber…

Ja, es gibt keine Garantie auf Dividenden. Bei Zinsen schaut das in 99,8% der Fälle anders aus. Wenn dir eine (renommierte (ok, das allein reicht auch nicht immer)) Bank Zinsen verspricht, wird sie diese auch gewähren. Nur sind wir jetzt in Europa seit vielen Jahren in einem derartigen Niedrigzinsumfeld, dass hiervon nichts Substanzielles erwartet werden kann. Bei 0,1%/p.a. abzüglich KESt bleibt einfach nix. Und dann noch die Inflation weg, ergibt ein Minus.

Bei Dividenden schaut die „Verzinsung“ allerdings etwas besser aus. Auch wenn die durchschnittliche Dividendenrendite im S&P 500 historisch kaum jemals so niedrig war als vor den letzten Korrekturen, lag sie dennoch im Schnitt bei 1,8%. Und damit deutlich über den Bankzinsen. Und 1,8% im Schnitt bedeutet auch, dass es da draußen Aktien mit deutlich mehr Dividende geben muss. Wie gesagt, für Dividenden gibt es keine Garantie. Als Beispiel aktuell etwa AT&T. Vor wenigen Jahren Shell. Aber mit vernünftiger Diversifizierung lässt sich der Ausfall einzelner Dividendenzahler abfedern.

Was ist möglich?

Mit einer durchdachten Dividendenstrategie lies sich in der Vergangenheit sogar der S&P 500 outperformen. Dazu ein nettes Passiveinkommen. Während so manche Quellen im Internet von einer Rendite jenseits der 4%/p.a. nach Steuern sprechen, hält auch Maxi dies in der aktuellen Zeit für schwer möglich. Tatsächlich erreicht sein Maxifolio nach Steuern etwa 3%. Natürlich ließe sich das, durch gezielte Investments deutlich steigern, jedoch zu Lasten des Wachstums. Und in der Ansparphase ist Wachstum wichtiger als Rendite.

Nur um das zu verdeutlichen. EUR 40.000 investiert und 3% Rendite nach Steuern bedeuten EUR 1.200 pro Jahr an Dividenden. Sind immerhin EUR 100 pro Monat. Füllt noch nicht die Pensionslücke, aber definitiv besser als nichts. EUR 160.000. Ein Betrag der vielleicht für viele erreichbar scheint, für manche nicht, würden EUR 4.800/p.a. oder EUR 400/p.m. bedeuten. Langsam wird es interessant. Und für den Großteil derer, die denken EUR 160.000 seien utopisch, sei gesagt: es geht! Davon abgesehen gibt es noch einen Effekt den wir hier heute nicht behandeln werden und der macht die 3% Rendite nach Steuern sehr, sehr erreichbar. Für alle die schon mal recherchieren wollen: Yield on Cost. Dazu zu einem späteren Zeitpunkt hier sicher mehr.

Was ist überhaupt eine Dividende?

Jetzt sprechen wir hier schon seit ein paar Absätzen über Dividenden. Und überhaupt dreht sich der gesamte Blog darum. Aber definiert haben wir das noch nie.

In einfachen Worten: Wenn du Aktien hältst, bist du an einem Unternehmen beteiligt. Die Dividende ist dann dein Anteil am Gewinn dieses Unternehmens. Denn Inhaber einer Aktie haben Anspruch auf eine Beteiligung am Bilanzgewinn. Dieser Anspruch entfällt nur dann, wenn in der Satzung oder einem Hauptversammlungsbeschluss eine andere Art der Gewinnverwendung vorgesehen wird. Darauf haben du und ich, als Miniinvestoren, de facto keinen Einfluss. Auch wenn wir an Hauptversammlungen teilnehmen und mitstimmen dürfen. Die Höhe der Dividende schlägt der Vorstand der Aktiengesellschaft der Hauptversammlung vor und diese beschließt durch einfache Mehrheit.

Um Anspruch auf die Dividende zu haben, musst du am Tag vor dem sogenannten Ex-Tag die Aktie halten. Dann erhältst du am Ausgabetag deine Dividende je Aktie. Dabei gibt es leider einen kleinen Haken. Da das Unternehmen einen Teil seines Vermögens an die Aktionäre ausschüttet, verringert sich der Wert des Unternehmens in diesem Moment um den ausgezahlten Betrag. Am Börsenkurs bedeutet das, dass der Kurs in der Theorie um eben diesen Dividendenabschlag sinkt.

Wann gibt es Dividende?

Wenn wir schon von Dividenden sprechen, wäre es auch ganz nett zu wissen, wann es denn Dividende gibt bei der Dividendenstrategie. Grob ausgedrückt: das hängt vom Sitz der Aktiengesellschaft ab. Es gibt hier zwar keine allgemeingültige Regel oder gar Gesetze, aber gelebte Gepflogenheiten. In Kontinentaleuropa ist es also meist üblich, dass AGs ihre Hauptversammlungen nach der Vorlage der Vorjahresbilanz abhalten und kurz darauf ausschütten. Das hat zur Folge, dass viele Ausschüttungen im Zeitraum zwischen März und Juni erfolgen. Abweichungen ergeben sich meist nur bei abweichenden Geschäftsjahren.

Insbesondere in den USA ist es aber üblich, dass Dividenden quartalsweise ausbezahlt werden. Sogar monatliche Auszahlung sind nicht möglich. Das hat den Vorteil, dass der Cashflow regelmäßiger ist und man auch bei kürzeren Investments in den Genuss von Dividenden kommt. Je nach Broker können diese häufigen Auszahlungen in Österreich aber auch teuer werden. Faltex verrechnet etwa bei einer Dividenden ab EUR 15 eine Gebühr von EUR 5,90.

Zahlen alle Aktiengesellschaften Dividende?

Nein. Insbesondere Wachstumsunternehmen im Technologie- und Biotechnologiesektor verzichten häufig auf Auszahlungen und investieren stattdessen lieber in Forschung und Entwicklung. Andere Unternehmen schütten einfach um den Anforderungen genüge zu tragen einen kleinen Teil aus und verwenden den Rest etwa zur Produktentwicklung. Das kann für Aktionäre durchaus positiv sein. So können Unternehmen Wettbewerbsvorteile erhalten oder ausbauen oder schneller Marktanteile gewinnen. Mit steigendem Alter des Unternehmens geht dann sehr oft auch eine Reifung einher, die schließlich zu mehr Ausschüttungen führt.

Aktienrückkäufe als Spielverderber?

Wir wollen hier von Dividenden leben. Oder zumindes mit Dividenden besser leben. Also sind Aktien-Rückkaufprogramme Spielverderber? Ja und nein. Bei Aktien-Rückkaufprogrammen kaufen Unternehmen ihre eignen Aktien im Markt zurück. Dadurch verringert sich die Zahl der insgesamt ausgegebenen Aktien und jede Aktie wird mehr wert. Bei der Dividendenstrategie hilft uns das direkt leider nicht. Auf Vermögenssicht meist wohl. Aktienrückkäufe üben meist auch einen stabilisierenden Effekt auf den Aktien kurs auf und stimulieren zusätzliche Nachfrage.

Wie berechne ich nun die Dividendenrendite?

Viele würden jetzt sagen: „Gar nicht“. Ja, so ziemlich jedes Finanzportal erledigt das mittlerweile für einen und nennt Dividendenrendite oder dividend yield. Es schadet aber sicher nicht zu wissen wie diese berechnet wird. Das geht auch ganz einfach:

Dividendenrendite = (Dividende / Aktienkurs) * 100

Sie sagt also aus wieviel Prozent des aktuellen Kurswertes an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Diese Normierung ermöglich dann auch einen Vergleich zwischen verschiedenen Unternehmen. Die Höhe allein sagt allerdings noch nichts über die Attraktivität aus.

Wie funktioniert eine Dividendenstrategie?

Als Dividendenstrategie wird eine Anlagestrategie bezeichnet, die gezielt auf Aktien mit vergleichsweise hohen Dividenden setzt. Dabei ist die Dividendenrendite das entscheidende Auswahl-Kriterium. Anleger erhoffen sich stabile Erträge die von konstant hohen Dividenden und weniger von volatilen Kursentwicklungen bestimmt werden. Das „Zins-Element“ spielt also eine wichtigere Rolle als bei anderen Aktienstrategien.

Außerdem stehen vor allem Großkonzerne mit stabil hohen Ausschüttungen in der Regel auch wirtschaftlich gut da und sind weniger pleitegefährdet als kleinere und mittlere Unternehmen mit geringen oder schwankenden Dividenden. Steigt die Dividendenrendite eines Unternehmens z.B. durch einen Rückgang des Börsenkurses überdurchschnittlich an, so zeigt dies eine mögliche Unterbewertung an. Eine Selektion nach den höchsten Dividendenrenditen fungiert so als Filter, um vergleichsweise unterbewertete Aktien zu finden.

Welche Dividendenstrategien gibt es?

Dazu in einem weitern Blogeintrag mehr… 😉


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Tja, es ist Mitte Februar und allerhöchste Zeit für die Shortlist 02/22. So ganz glücklich war ich mit der bisherigen Darstellung nie und nun ja, kommt Zeit, kommt Rat. Zumindest werde ich in dieser Ausgabe einmal einen etwas anderen Ansatz der Präsentation wählen. Dabei wird die Anzahl der Unternehmen in der Shortlist auch auf etwa 3-5 Unternehmen sinken.

Shortlist 02/22 – Die Ausgangssituation

Aktuell haben wir ja die Situation, dass es an den Börsen doch den ein oder anderen kleinen Rücksetzer gab und tatsächlich wieder etwas mehr Unternehmen zu interessanten Preisen zu erwerben sind. Daher ist es diesmal auch nicht ganz so schwer gefallen einige interessante Unternehmen zu finden.

Quelle: www.google.com/finance

Der S&P 500 ist seit Jahresbeginn um ca. 378 Punkte oder 7,88% gefallen. Der Nasdaq gar um rund 13%. Aber stört uns das als langfristig orientierte Dividendenjäger? Nein, im Gegenteil. Solche Rücksetzer laden ein zur Schnäppchenjagd. Ich denke auch Maxi sieht das ähnlich. Midi hat ja sein Pulver leider gerade erst verschossen. Somit geht es nun an die Vorstellung:

Nexstar Media Group, Inc. – der wachsende Medienriese

NXST Nexstar Media Group, Inc. (WKN: 622325) ist ein Medienunternehmen mit Sitz in Irving, Texas. NXST ist im Besitz von 199 TV-Stationen in den ganzen USA und arbeitet mit den „Big 4“ ABC, CBS, NBC und Fox zusammen. Die Reichweite beträgt 68% der US-Haushalte. Die 12.400 Mitarbeiter erwirtschaften einen Umsatz von etwa USD 4,5 Mrd.

Dividendenrendite
Durchschnitt 3 Jahre1,03%
letztes Geschäftsjahr1,25%
erwartet dieses Jahr1,57%
erwartet nächstes Jahr2,01%
Dividendenkontinuität
keine Senkung seit8 Jahren
Steigerung seit8 Jahren
Ausschüttungsquote14,4%
Wachstum
Dividenden-Wachstum 10 Jahren/a
Dividenden-Wachstum 5 Jahre23,88%
Bewertung
KGV8,6
KUV2,85

Die Dividendenhistorie ist mit 8 Jahren noch überschaubar. Die Dividendensteigerungen mit knapp 24% über die letzten 5 Jahre im Schnitt aber genial. Nach der letzten brandaktuellen Steigerung von 25% auf USD 0,90 ergibt sich eine Dividendenrendite von knapp über 2%. Wir bewegen uns hier klar am unteren Ende dessen was wir als Dividendenjäger suchen. Aber bei einem Chowder um die 26 kann man schon 2x hinschauen. Die Dividende ist durch eine niedrige Ausschüttungsquote von 14,4% noch eine zeitlang gut geschützt. Es könnten also noch einige Jahre ins Land ziehen bevor sich das Dividendenwachstum abschwächt. Die Current Ratio liegt mit 1,85 aktuell absolut im grünen Bereich. Der Return on Equity ist mit 38,10% auch sehr gut.

Nexstar ist sicher kein Titel für jemanden der sofort Cashflow sucht. Dafür ist die Rendite einfach zu gering. Die Dividenensteigerungen sind jedoch absolut spitze. Gestützt wird das Ganze durch solide Zahlen. Wer also bereit ist etwas zu warten und dafür dann die Steigerungen mitnimmt, für den könnte Nexstar ein echter Glücksgriff sein.

Wenn wir kurz auf das DDM zurückgreifen, können wir für diesen Titel aufgrund der Historie wohl ein Wachstum von 10% und eine langfristige Dividendensteigerung von 8% annehmen. Bei USD 3,60 Dividende ergibt das einen Fair-Value von USD 180,-. Beim aktuellen Kurs von USD 178,- würde dies zumindest eine geringe Unterbewertung bedeuten. Dividend Radar sieht NXST gar um USD 46,- unterbewertet. Insgesamt bewegt sich NXST am oberen Rand des 52-Wochen-Spektrums. Allzu große Sprünge in der Bewertung sind also wohl nicht zu erwarten.

Landstar System Inc. – der flotte Logistiker

LSTR Landstar System Inc. (WKN: 887830) ist ein 1968 gegründetes Speditionsunternehmen mit Sitz in Jacksonville, Florida. LSTR erwirtschaftet mit seinen ca 1.400 Mitarbeitern einen Umsatz von rd. USD 6,5 Mrd.

Dividendenrendite
Durchschnitt 3 Jahre0,52%
letztes Geschäftsjahr0,59%
erwartet dieses Jahr0,59%
erwartet nächstes Jahr1,91%
Dividendenkontinuität
keine Senkung seit7 Jahren
Steigerung seit7 Jahren
Ausschüttungsquote29,60%
Wachstum
Dividenden-Wachstum 10 Jahren/a
Dividenden-Wachstum 5 Jahre22,03%
Bewertung
KGV15,53
KUV6,59

Hier blicken wir gar nur auf eine 7-jährige Dividendenhistorie. Trotzdem ist dieses Unternehmen in vielerlei Hinsicht interessant. Auch hier haben wir mit 22% einen tollen 5-Jahres-Schnitt. Auch die Dividendenrendite bewegt sich mit aktuell rd. 1,90% in ähnlichen Bereichen. Und somit auch der Chowder von 24. Auch die Ausschüttungsquote von 29,6% verheißt noch viele Jahre schnelles Dividendenwachstum. Current Ration von 1,70 und ROE von 37,2% sind auch spitze.

Auch für Landstar gilt, dass wir hier nicht das Income-Play haben sondern einen Dividendenwachstumswert. Allerdings mit einem Kniff. LSTR zahlt 12x jährlich Dividende. Das kennt man sonst hauptsächlich von REITs. Wer also einen Dividendenwachstumswert sucht, der gerne ausschüttet, ist hier richtig. Das Geschäftsmodell ist einfach und zukunftsträchtig. Speditionsverkehr ist auch in Zukunft nicht wegzudenken.

Mit dem DDM und meinen persönlichen Maximalannahmen von 10% Wachstum und 8% Dividendensteigerungen, ergibt sich ein Fair Value von USD 150,-. Dividend Radar sieht LSTR um USD 24,- unterbewertet und somit einen Fair Value von USD 181,-. Im Mittel wären das somit USD 165,50 und somit ein Kurspotential von 5% kurzfristig. LSTR bewegt sich auch am unteren Rand des 52-Wochen-Bandes. Somit ist diese Bewertung durchaus realistisch. Würdiger Kandidat für die Shortlist 02/22.

UGI Corporation – der wankelmütige Versorger

UGI UGI Corporation (WKN: 887836) ist ein Erdgas- und Stromverteilungsunternehmen mit Hauptsitz in King of Prussiy, Pennsylvania. Der Kernmarkt sind die USA und Europa. Dabei besitzt UGI AmeriGas, den größten Propanvermarkten in den USA. Bekannt in Österreich ist die UGI Tochter Flaga. UGI wurde 1882 gegründet und erwirtschaftet mit über 11.000 Angestellten mehr als USD 8 Mrd. an Umsatz.

Dividendenrendite
Durchschnitt 3 Jahre3,26%
letztes Geschäftsjahr3,47%
erwartet dieses Jahr3,60%
erwartet nächstes Jahr3,75%
Dividendenkontinuität
keine Senkung seit35 Jahren
Steigerung seit35 Jahren
Ausschüttungsquote27,30%
Wachstum
Dividenden-Wachstum 10 Jahre7,12%
Dividenden-Wachstum 5 Jahre7,75%
Bewertung
KGV7,59
KUV1,58

Ein Dividendenaristokrat wie er im Buche steht. 35 Jahr an ununterbrochenen Dividendensteigerungen. Und nach 35 Jahren noch ein 5-Jahreswachstum von 7,75%. Ordentlich. 3-Jahres-Schnitt sogar 9,85%. Die Dividende dabei mit einer Ausschüttungsquote von 26,50% aber auch sowas von safe. Klar haben wir hier nicht mehr das brachiale Wachstum von den 2 anderen Kandidaten. Dafür aber eine solide Dividendenrendite über 3,5%. Macht einen Chowder von 11. Ok. Die Zahlen dürften bei dem Geschäftsmodell auch durchaus haltbar sein.

Sehen wir uns also kurz das DDM an. Unsere Maximalgrenze von 10% Wachstum kann sogar bei diesem alteingesessenen Unternehmen bleiben. EPS-Wachstum von 16% über die letzten 10 Jahre. Für das Dividendenwaschstum würde ich angesichts der Historie auf 7% gehen. Mit der niedrigen Ausschüttungsquote sicher langfristig haltbar. Ergibt einen Fair Value von USD 46,-. Dividend Radar errechnet USD 50,-. Ergibt einen Mittelwert von USD 48,- und somit ein Kurspotential von satten 23%! Der aktuelle Kurs bewegt sich nahe an der Untergrenze der 52-Wochen-Range. Der Platz in der Shortlist 02/22 ist mehr als verdient.


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Das erste Monat des Jahres ist auch schon wieder Geschichte. Zeit also für den Portfolio Snapshot 01/22. In dieser Rubrik werden wir in ganz kurzen Zügen regelmäßig unregelmäßig eine kleien Bestandsaufnahme der Portfolios unserer Kollegen Maxi, Midi und Mini machen. Ich würde sagen wir starten mit dem Kleinsten.

Portfolio Snapshot 01/22 – Mini

Wir sehen, dass der Jänner für Mini fulminant gestartet ist, zur Mitte hin ein kleiner Einbruch und dann ein solides Finish.
Aus einem Anfangswert von EUR 132,75 wurden dank Einzahlungen von EUR 25,- und Kurserfolgen von EUR 7,96 stolze EUR 165,71. Der IZF ist in dieser Betrachtung nicht aussagekräftig aber der TTWROR liefert ein sehr tolles Monatsergebnis von 5,78%. Und das trotz einsetzender Marktkorrektur. Dividenden gab es leider keine. Dank der letzten Dividendenzahlung konnten aber im Jänner ETF-Anteile im Gegenwert von immerhin EUR 25,31 angeschafft werden:

In Summe ein mehr als zufriedenstellender Monat für Mini. So darf es gerne weitergehen.

Portfolio Snapshot 01/22 – Midi

Wenn wir den Blick in der Vermögensgrafik von Midi auf den Jänner richten, ergibt sich ein interessantes Bild:

Im Vergleich zu den Vorperioden sehen wir hier viel mehr Volatilität. Die Erklärung ist natürlich recht einfach. Bisher bestand das Midiofolio lediglich, nein hauptsächlich, aus 3 breitgestreuten ETFs. Das ist natürlich ein guter Schutz gegen Volatilität aber im Gegenzug auch der Schwachpunkt von ETFs. Ende Dezember kam dann der Zukauf von 11 Stk Anteilen an Bristol-Myers Squibb. Für den Start hat sich das als gute Entscheidung herausgestellt. Im Jänner 2022 ein Zuwachs von EUR 29,92 oder beinahe 5%.

Im Gesamtüberblick zeigt sich ein ähnliches Bild:

Das Gesamtportfolio zeigt für den Jänner 2022 ebenso eine Performance von 5,01%. Natürlich der Tatsache geschuldet, dass BMY als Einzelposition in der aktuellen Situation absolut übergewichtet ist. Letztlich zählt das Ergebnis und das Midifolio kann hier bei einer Einlage von EUR 75,- und gesammelten Kurserfolgen von EUR 55,28 mittlerweile einen Stand von beinahe EUR 1.200,- vorweisen.

Im Jänner gekauft wurden die 3 bekannten ETFs mit je EUR 25,- an Grundeinlage und den jeweiligen Erträgen on top. Midi spart aktuell immerhin schon EUR 0,95 monatlich „frei“. Besser als nix…

Wir sehen im Bestandsdiagramm den übergewichteten Einzeltitel, die 3 regelmäßig besparten ETFs und die 3 Fehlkäufe. Von den 3 ETFs entwickelt sich aktuell der Energy deutlich am besten. Bei einem Blick auf die Energiepreise wenig verwunderlich. Insgesamt auch für Midi ein absolut erfreuliches Monat.

Portfolio Snapshot 01/22 – Maxi

Bei Maxi schauen wir uns den Monat Jänner in der Vermögensentwicklung isoliert an.

Wir sehen einen fulminanten Start ins Jahr mit schnellen Kursgewinnen von über EUR 600,-, die sich auf über EUR 800,- ausbauen. Dann traf die Marktkorrektur auch das Maxifolio und innerhalb einer Woche rutschte die Monatsperformance gar ins Minus. Nur um nach einem steilen Anstieg bei rund 3% im Plus zu landen. Maxi weiß es bereits. Aber was können andere daraus lernen? Ruhe bewahren und bei solchen Schwankungen keine Panikreaktionen tätigen. Insbesondere wenn in ein breites Portfolio an Dividendenaktien investiert wurde, werden die Auswirkungen von Börsenkorrekturen meinst gut gebremst. Bei einer Konzentration auf Tech-Growth-Werte, wäre der Absturz schlimmer gewesen…

Am Ende des Monats steht ein Zuwachs von etwas mehr als 3% zu Buche. Über EUR 600,- an Kursgewinnen, dazu knapp EUR 36,- an Dividenden. Insgesamt ist das Maxifolio Ende Jänner EUR 21.287,44 schwer.

Getrieben wurde dieser Erfolg insbesondere von den Öl-Titeln. Royal Dutch Shell (im Jänner darf man sie ja noch so nennen) legt im Jänner absolut EUR 313,- zu und Exxon Mobil EUR 263,40. Beide getrieben durch hohe Nachfrage und steigende Preise an den Zapfsäulen. Underperformer des Monats etwas überraschend Lowe’s mit einem Minus von EUR 125,30.

An der Dividendenfront schlagen im Jänner 2022 immerhin EUR 26,31 nach Steuern zu Buche:

Der EM-ETF mit EUR 1,51, Goldman Sachs mit EUR 3,84, Altria mit EUR 8,65, Packaging Corp mit EUR 5,70 und Franklin Resources mit EUR 6,61. 5x hat das Börserl aka Handy also geklingelt im Monat wegen Vermögenszuwächsen aus Dividendenzahlungen. Nett, aber da geht noch mehr. Seit Beginn des Maxifolio haben wir nunmehr EUR 440,22 an Dividenden eingesammelt. Definitiv mehr als am Sparbuch 😉

Zum abrunden noch ein Bild des aktuellen Bestandes zur freien Interpretation:


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Österreichische Dividendenaktien im Überblick

29. Jänner 2022 | Allgemein | Keine Kommentare

Österreichische Dividendenaktien. Ja es gibt sie. Im Grunde wäre dann schon fast alles gesagt. Gut, ganz so hart sollte das Urteil dann vielleicht doch nicht ausfallen. Aber das werden wir im Anschluss noch sehen. Generell muss man dabei aber auch im Auge behalten, dass die kontinentaleuropäische Dividendenkultur halt auch so gänzlich anders ist als jene in Übersee oder teilweise auch in Großbritannien.

Dividendenkultur in Übersee

In den USA und auch Kanada gibt es eine große Auswahl an Unternehmen, welche Dividenden zahlen. Mehr als das. Es gibt eine richtiggehende Kultur der Dividendenzahlungen. Es gilt durchaus als erstrebenswert als Unternehmen als sicherer Dividendenzahler wahrgenommen zu werden. Und so mühen sich viele Unternehmen (oder tun sich auch leicht dabei) ihre Dividendenhistorie positiv fortzuführen. So enthält eine Liste mit US-gelisteten Unternehmen welche für zumindest 5 aufeinanderfolgende Jahre ihre Dividenden erhöht haben auch nach dem Corona-Crash noch 717 Positionen.

Die Liste der Dividend Champions oder Dividendenaristokraten ist immer noch 130 Positionen lang. Dividendenaristokraten haben ihre Dividende für mindestens 25! aufeinanderfolgende Jahre stets erhöht. Aber es geht noch besser. Es gibt auch noch den erlesenen Kreis der Dividend Kings. Der Könige unter den Dividendenzahlern. Hierfür müssen Unternehmen für mindestens 50! aufeinanderfolgende Jahre ihre Dividenden stets erhöht haben. Nahezu unvorstellbar. Der aktuell Führende – American States Water Company – hält die Serie mittlerweile seit 67 Jahren aufrecht.

Nur um das zu verdeutlichen. In diesen 67 Jahren gab es mehrere, teils heftige Wirtschaftskrisen. Die Ölkrise 1974/75, die 2. Ölkrise 1980, die DotCom-Blase 2002/2003, die Bankenkrise 2008/2009 und nicht zuletzt Covid-19 2020. Durch all diese Krisen, in denen Indizes hoch 2-stellige Prozentwerte verloren haben, haben dieses Unternehmen weiterhin ihre Dividenden erhöht. Zu diesen Unternehmen gehören klingende Namen wie Procter & Gamble, 3M, Johnson & Johnson und Coca-Cola aber auch viele Unternehmen von denen die meisten von uns noch nie etwas gehört haben. Leggett & Platt? Dover Corporation? Nordson Corporation? W.W. Grainger, Inc.?

Aber nicht zuletzt um genau diese Unternehmen geht es ja hier auch in diesem Blog. Diese Dividendenzahler zum richtigen Zeitpunkt mit einer günstigen Bewertung zu erwischen und für die nächsten 50 Jahre zu halten. Zum Beispiel im Maxifolio.

Dividendenkultur in Österreich

In diesem Beitrag allerdings geht es um österreichische Dividendenaktien und da schaut die Welt eher düster aus. Eine Auswertung hat eine Liste von 25 ATX-gelisteten Unternehmen mit Dividendenausschüttungen ergeben. 2 davon schaffen eine Dividendenhistorie an Steigerungen von mageren 3 Jahren! Es sind dies die EVN AG und die Telekom Austria AG. Der Rest hat wohl Corona genützt um ungestraft die Dividenden zu kürzen. Ok, 3 Unternehmen schaffen immerhin eine Serie von 10 oder mehr Jahren zumindest ohne Dividendenkürzungen: EVN AG (13 Jahre), Mayr-Melnhof Karton AG (15 Jahre) und Wienerberger AG (10 Jahre). Aber sehen wir uns die Liste an.

AktieAktuell
EUR
High 52
EUR
Low 52
EUR
Dividende
2021
EUR
Dividenden-
rendite
Steigerung
Jahre
Halten
Jahre
Payout
Gewinn
Payout
FCF
5-Jahres-
Wachstum
10-Jahres-
Wachstum
Agrana17,0220,9516,720,854,99%0098,80%57,00%-3,54%3,73%
Andritz AG45,9450,9537,0412,18%1135,10%33,70%-9,63%-1,05%
AT&S39,454823,650,390,99%0035,50%100,00%1,79%1,45%
BAWAG Group AG53,3558,0535,064,729,70%00138,50%10,10%0,00%0,00%
CA Immobilien Anlagen AG32,739,5530,813,27%040,00%261,20%23,47%11,34%
Erste Group Bank AG41,3945,5724,711,53,62%0063,20%316,90%22,46%0,00%
EVN AG25,652817,420,491,91%31326,80%23,30%3,69%1,94%
IMMOFINANZ AG23,1423,1616,060,753,24%0046,90%110,30%5,73%-2,93%
Mayr-Melnhof Karton AG171193,2159,43,21,87%01537,00%271,20%2,85%5,21%
Oesterreichische Post AG37,5547,9331,64,26%0069,90%24,00%-5,42%-0,67%
OMV AG54,2656,2633,881,853,41%1517,60%23,20%11,42%5,94%
Palfinger AG30,354028,250,451,48%1126,60%42,10%-5,73%1,90%
Raiffeisen Bank International AG24,6429,515,870,481,95%0034,60%33,50%0,00%-7,93%
Rosenbauer International AG43,458,837,71,53,46%1151,20%23,10%5,73%2,51%
S IMMO AG22,322,5516,80,52,24%0018,30%151,50%13,61%19,57%
Semperit AG Holding26,7540,424,351,55,61%0011,10%11,10%20,97%7,23%
Strabag SE37,7543,8286,918,28%00146,20%97,50%64,11%31,15%
Telekom Austria AG7,587,786,250,253,30%3836,20%24,80%5,73%-3,67%
UNIQA Insurance Group AG8,078,486,210,182,23%0136,70%7,10%-19,21%-8,06%
VERBUND AG93,5106,758,70,750,80%2435,20%170,50%26,79%3,50%
VIENNA INSURANCE GROUP AG25,527,120,40,752,94%0032,90%25,40%-1,60%-4,16%
voestalpine AG29,640,38290,51,69%0011,30%10,20%-15,19%-4,82%
Wienerberger AG31,9435,827,20,61,88%01024,70%22,30%22,08%19,57%
Zumtobel Group AG7,89,95,90,22,56%0015,70%12,50%0,00%-9,19%

Die prozentualen Dividendenrenditen lesen sich im Wesentlichen ganz normal und ergeben selbst wenn man die offensichtlichen Ausreißer Erste Group Bank AG und Strabag SE herausrechnet eine durchschnittliche Dividendenrendite von 2,79%. In der aktuellen Lage nicht zu verachten.

Die Strabag SE sticht mit einer Dividenden von EUR 6,90 und einer Rendite von 18,28% natürlich extrem heraus. Dass dies nicht gehalten werden kann, zeigen die Ausschüttungsquoten. Über die Hintergründe müsste man recherchieren, für die Zukunft jedoch wenig relevant. Wäre aber nett gewesen hier dabei zu sein…

Ebenso sticht die BAWAG Group AG mit einer Rendite von 9,7% heraus. Auch das schaut jedoch wenig nachhaltig aus und dürfte eher einer verschobenen bzw. nachgeholten Ausschüttung im Zusammenhang mit dem Coronacrash von 2020 aus.

Ebenso auffallend sind eine Vielzahl an Unternehmen mit einer schwachen oder mittleren Dividendenrendite und gleichzeitig schwachem Dividendenwachstum.

  • Andritz AG 2,18% und -9,63% über 5 Jahre
  • AT&S 0,99% bei 1,45% über 10 Jahre
  • Palfinger AG 1,48% bei 1,90% über 10 Jahre und -5,73% über 5 Jahre
  • Raiffeisen Bank International AG 1,95%. Gut. Aber -7,93% über 10 Jahre
  • UNIQA Insurance Group AG 2,23% und -19,21% über 5 Jahre
  • Vienna Insurance Group 2,94%. sehr passabel, aber -4,16% über 10 Jahre.
  • voestalpine AG 1,69% und -15,19% über 5 Jahre
  • Zumtobel Group AG 2,56% und ein Minus von 9,19% über 10 Jahre.

Eine UNIQA hat also vor 5 Jahren um fast 20% mehr an Dividende in absoluten Zahlen ausbezahlt. Zumtobel hat vor 10 Jahren über 9% mehr bezahlt. Rechnet man die Inflation ein, wird das Bild noch schlimmer. Gerade Dividendenwerte sollen ja auch die Inflation ausgleichen. In der Theorie.

Potentiell interessante österreichische Dividendenaktien

Österreichische Post AG

Die Dividendenrendite mit 4,26% passt definitiv. Die Ausschüttungsquote von knapp 70% des Gewinns ist etwas hoch und die Historie mit einem Minus leider wenig beeindruckend. ABER! Die Post ist ein gereiftes Unternehmen. Offiziell wird eine Ausschüttungsquote von 75% des Gewinns angestrebt. Für ein Unternehmen dieser Art in Ordnung. Neue Geschäftsfelder wird man nicht erschließen (müssen). In Anbetracht dessen, dass die Post stark im Paketgeschäft ist und dieses in Zukunft sicher nicht schwächer werden wird, kann hier ein ordentliches Wachstum erwartet werden. Sollte der Gewinn mithalten, ist hier für die Zukunft einiges möglich.

OMV AG

3,41% Dividendenrendite, immerhin 5 Jahre keine Senkung der Dividende, niedrige Ausschüttungsquoten und 2-stelliges 5-Jahreswachstum. We have a winner. Auf einer US-Liste würde die OMV nicht auftauchen. Sucht man ein gutes Dividendenunternehmen in Österreich, kommt man wohl um die OMV nicht herum. Die nackten Zahlen verheißen Gutes. Vor einem möglichen Invest, muss natürlich noch recherchiert werden. Im Maxifolio bedarf es wohl demnächst einer Europaerweiterung. OMV wäre ein potentieller Kandidat. Allerdings dann schon das 3. Unternehmen aus der Petrochemie…

S IMMO AG

Hier müsste man sich nochmals im Detail anschauen wie es zu dem Missverhältnis der beiden Ausschüttungsquoten kommen konnte. Ansonsten wäre ein langfristiges Wachstum von fast 20% jährlich bei einer aktuellen Rendite von 2,24% natürlich absolut eine Überlegung wert.

Telekom Austria AG

Top Rendite, Top Ausschüttungsquoten. Aber bescheidenes Wachstum. Da die Ausschüttungsquoten allerdings viel Spielraum zulassen, könnte die Telekom Austria für die nächsten Jahre durchaus interessant werden. Zumal das Unternehmensfeld ja absolut zukunftsträchtig ist.

Wienerberger AG

Die 1,88% Rendite sind nicht überragend, in heutigen Zeiten aber durchaus nicht zu verachten. Die Ausschüttungsquoten sind sehr niedrig und das Wachstum mit über 20% über die letzten 5 Jahre spitze. Das Geschäftsfeld ist wohl ziemlich zyklisch, aber die Aussschüttungsquoten könnten hier mögliche Engpässe in der Zukunft schützen.

Resumee zu österreichische Dividendenaktien

Es gibt sie nicht. Die Dividendenkultur in Österreich. Aus Sicht des Cashflow-orientierten Kleininvestors stört dann auch noch die jährliche Ausschüttung. In Summe nicht allzu verlockend. Dennoch sollte man, gerade als Österreicher, den ATX nicht gänzlich außer Acht lassen. Gilt die Wiener Börse doch gerade auch als vergleisweise unterbewertet. Mit den 5 oben genannten Unternehmen, gibt es zumindest Kandidaten wenn es darum geht wieder mehr Europa in die Portfolios zu bringen.


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Mehr als ein Monat ist vorbei seit der letzten Shortlist und es wird somit Zeit für das Update zur Shortlist 01/22. Wir werden hier nicht jedes Monat das Rad neu erfinden und zwanghaft 10 neue Titel suchen. Insbesondere im aktuellen Umfeld wäre dieses Unterfangen sowieso nahezu unmöglich. Wir wollen hier die Shortlist nochmals kurz durchgehen und sehen ob es irgendwelche Veränderungen gibt. Da insbesondere das Maxifolio inzwischen ja wieder etwas breiter geworden ist, ist es auch langsam an der Zeit wieder an den ein oder anderen europäischen Titel zu denken. Das Ziel war ja in etwa ein 70/30-Portfolio mit dem langsam wachsenden Emerging Markets ETF.

Rückblick

So ein kurzer Rückblick auf die Shortlist 12/21:

US-TickerDE-TickerNameKursHoch 52WTief 52WDividendeDividenden-
rendite
Dividendenwachstum
5 Jahre
ChowderP/EFWD P/EPayout Ratio
ALLALSAllstate Corp95,50117,0085,002,873,01%18,15%21,25,0210,0524,6
AMGNAMGAmgen Inc.186,60217,60174,006,243,35%12,67%16,021,7711,7170,4
BMYBRMBristol-Myers Squibb Co52,1659,8947,201,743,33%16,16%19,57,53
CMICUMCummins Inc.190,40234,00178,005,142,70%6,85%9,614,2111,8335,80
HIIHI4Huntington Ingalls Incustries Inc.165,00188,00126,004,192,54%17,91%20,511,2412,7527,40
LMTLOMLockheed Martin Corporation306,20328,00266,009,933,24%9,53%12,815,9413,1547,80
LYBDLYLyondellBasell Industries NV77,5096,8070,404,015,17%5,99%11,25,105,7125,40
OMCOCNOmnicom Group Inc.62,6470,8848,342,483,96%5,55%9,511,1911,0941,80
PKGPKAPackaging Corp of America115,00131,00107,003,553,09%11,90%1516,6313,9648,10
TSNTF7ATyson Foods, Inc.75,0275,0250,761,582,10%24,30%26,410,1211,0321,20
Werte Stand 14.12.2021 09:00 Uhr

Und wie schaut die Shortlist 12/21 heute aus:

US-TickerDE-TickerNameKursHoch 52WTief 52WDividendeDividenden-
rendite
Dividendenwachstum
5 Jahre
ChowderP/EFWD P/EPayout Ratio
ALLALSAllstate Corp104,00117,0085,002,862,75%19,68%22,45,5411,2324,6
AMGNAMGAmgen Inc.202,90217,60174,006,843,37%17,09%20,523,4512,7070,4
BMYBRMBristol-Myers Squibb Co56,5759,8947,201,903,37%5,22%8,68,08
CMICUMCummins Inc.197,40234,00180,005,112,59%6,97%9,614,6912,3035,80
HIIHI4Huntington Ingalls Incustries Inc.168,00188,00126,004,162,48%16,98%19,511,4713,0027,40
LMTLOMLockheed Martin Corporation327,70335,00266,009,873,01%9,39%12,417,1314,1347,80
LYBDLYLyondellBasell Industries NV83,3296,8070,403,984,78%5,93%10,75,486,2025,40
OMCOCNOmnicom Group Inc.66,7070,8850,792,473,70%5,43%9,111,8711,8141,80
PKGPKAPackaging Corp of America118,00131,00107,003,532,99%11,13%14,117,1414,3748,10
TSNTF7ATyson Foods, Inc.79,5083,1052,621,622,04%21,61%23,710,7111,7821,20
Werte Stand 22.01.2022 23:00 Uhr

Wir sehen, dass die Kurse aller 10 Titel der Shortlist im letzten Monat angezogen sind. Keine schlechte Quote. AMGN und BMY haben in der Zwischenzeit auch ihre Dividenden weiter erhöht.

AMGN konnte dadurch das 5-Jahres-Dividendenwachstum auf durchschnittlich 17,09 % steigern und somit den Chowder von 16 auf 20,5. Hammer.

Bei BMY stieg die Dividende ebenfalls. Konkret von 0,49 USD auf 0,54 USD im Vergleich zum Vorquartal. Das wäre eine Steigerung von über 10 %. Dennoch fiel das 5-Jahres-Dividendenwachstum von 16,16% auf 5,22%? Eigentlich unmöglich. Es wurde versucht das zu recherchieren, jedoch dürfte hier einfach in der Shortlist 12/21 ein Datenfehler vorliegen. Zum Glück wurde die Investentscheidung fürs Midifolio nicht auf dieser Grundlage getroffen. Und zwischenzeitlich wurde ja auch fürs Maxifolio noch bei BMY zugekauft…

Die im Vergleich auftretenden den „Senkungen“ der Dividenden der übrigen Titel sind dem Wechselkurs USD/EUR geschuldet.

Die Abgänge

Auch wenn die P/E-Ratio von BMY mit 8,08 doch auf eine sehr niedrige Unterbewertung schließen lässt, muss sich Bristol-Myers Squibb Co. vorerst aus der Shortlist verabschieden, bleibt aber weiterhin auf der Watchlist. Der Kurs bewegt sich zu sehr am Jahreshoch und der Chowder ist nicht überragend.

Ebenso aus der Shortlist verabschieden muss sich CMI. Nach dem letzten Kursanstieg, ist die Bewertung auch mit einem P/E von 14,69 nicht mehr so wahnsinnig verlockend. Auch der Chowder mit 9,6 hat Luft nach oben.

Die Zugänge

Zu präsentieren gibt es 2 Neuzugänge, die es auf Anhieb nicht nur in die Watchlist, sondern sogar in die Shortlist geschafft haben.

Der erste Neuzugang ist BBY Best Buy Co Inc (WKN: 873629).

BBY ist ein US-amerikanischer Elektrohändler mit einem jährlichen Umsatz in der Größenordnung von USD 50 Mrd., erwirtschaftet in gut 1100 Shops sowie online.

Vor einem finalen Investment müsste man allerdings noch etwas tiefer nach einem möglichen Grund für den rapiden Kursverlust der vergangenen Wochen suchen. Im ersten Moment wurden keine akuten Probleme gefunden. So ergibt sich das Bild eines Unternehmens mit einer Historie von 18 Jahren an Dividendensteigerungen. Der Kurs bewegt sich nahe am Jahrestiefstand. Die Dividendenrendite ist mit 2,91% ordentlich. Dazu ein 5-Jahres-Dividendenwachstum von 20,12% und der Chowder von 23 ist perfekt. Der aktuelle Kurs bedeutet eine P/E-Ratio von lediglich 9,35 und die Payout-Ratio lässt mit 23,9% noch jede Menge Luft nach oben. Sollte man hier nicht doch noch Leichen im Keller finden, eine absoulte Kaufempfehlung.

Der zweite Neuzugang ist UNM Unum Group (WKN: 872055).

UNM ist ein Versicherungsunternehmen mit Sitz in der Vereinigten Staaten. Die Umsätze werden hauptsächlich in den USA, Großbritannien sowie Polen erzielt. Dieser liegt jenseits der USD 13 Mrd und wird von über 10.000 Mitarbeitern erbracht.

UNM kann auf eine mittlerweile 14 jährige Historie an Dividenensteigerungen zurückblicken. Die Dividendenrendite bewegt sich aktuell um die 4,6% und somit hoch interessant. In Kombination mit einem 5-Jahres-Dividendenwachstum von 8,73% jährlich ergibt sich ein Chowder von 13,5. Als passive Einkommensquelle also durchaus tauglich. Dazu kommt allerdings noch die sehr niedrige Bewertung mit einem KGV von lediglich etwas über 6. Hier sollte also für die Zukunft einiges an Wachstums- bzw. Aufholungspotenzial gegeben sein. Die Payout-Ratio am Gewinn lässt mit knapp 30% auch noch einigen Spielraum zu. Insgesamt eine guter Kandidat.

Die Shortlist 01/22

So sieht sie also aus die Shortlist 01/22:

US-TickerDE-TickerNameKursHoch 52WTief 52WDividendeDividenden-
rendite
Dividendenwachstum
5 Jahre
ChowderP/EFWD P/EPayout Ratio
ALLALSAllstate Corp104,00117,0085,002,862,75%19,68%22,45,5411,2324,60
AMGNAMGAmgen Inc.202,90217,60174,006,843,37%17,09%20,523,4512,7070,40
BBYBUYBest Buy Co., Inc84,72122,5581,032,482,91%20,12%23,09,8310,9523,90
HIIHI4Huntington Ingalls Incustries Inc.168,00188,00126,004,162,48%16,98%19,511,4713,0027,40
LMTLOMLockheed Martin Corporation327,70335,00266,009,873,01%9,39%12,417,1314,1347,80
LYBDLYLyondellBasell Industries NV83,3296,8070,403,984,78%5,93%10,75,486,2025,40
OMCOCNOmnicom Group Inc.66,7070,8850,792,473,70%5,43%9,111,8711,8141,80
PKGPKAPackaging Corp of America118,00131,00107,003,532,99%11,13%14,117,1414,3748,10
TSNTF7ATyson Foods, Inc.79,5083,1052,621,622,04%21,61%23,710,7111,7821,20
UNMUUMUnum Group23,3926,0319,001,064,61%8,73%13,56,575,1829,50
Werte Stand 22.01.2022 23:00 Uhr

Insgesamt gab es keinen Grund aktuell allzu viel zu verändern. Aber in der Börsenwelt kann es dann auch mal ganz schnell gehen…


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Dividend Discount Model – Aktienbewertung einfach

15. Jänner 2022 | Allgemein | Keine Kommentare

Gut, eines gleich vorweg: Wenns so einfach wäre, würds jeder machen und jeder wäre längst reich. Die Anwendung des Dividend Discount Model an sich ist aber tatsächlich einfach. Und auch die Mathematik im Hintergrund ist auch mit etwas Hausverstand nachvollziehbar. Ganz so einfach, zu einem guten Ergebnis zu kommen, ist es dann jedoch auch wieder nicht, wie wir später sehen werden.

Was ist das Dividend Discount Model?

Das Dividend Discount Model, kurz DDM, ist eine quantitative Methode mit deren Hilfe der sogenannte intrinsische Wert (intrinsic value) einer Unternehmensaktie bestimmt werden soll. Die zugrundeliegende Idee ist, dass der gegenwertige Aktienkurs (Barwert oder Present Value (PV)) der Summe aller diskontierten zukünftigen Dividendenzahlungen entspricht. Ist der so ermittelte Werte höher als der aktuelle Kurs, gilt die Aktie als unbewertet und bietet sich für einen Kauf an und umgekehrt.

Moment, gerade hieß es noch, das sei einfach zu verstehen. In einen einzelnen Satz gepackt, klingt das DDM dann doch wieder kompliziert. Wir werden uns das aber langsam ansehen.

Das Dividend Discount Model verstehen

Also langsam.

Ein Unternehmen produziert Güter oder bietet Dienstleistungen an um Profite zu generieren. Der Cash Flow aus diesen Tätigkeiten bestimmt die Profite und diese spiegeln sich im Aktienkurs wieder. Wenn Unternehmen Dividenden ausschütten (und in diesem Blog geht es um Dividendenaktien!), stammen diese Ausschüttungen im Normalfall aus den erzielten Profiten. Das DDM sagt nun aus, dass der Wert eines Unternehmens der Summe aller zukünftigen Dividendenzahlungen entspricht. Einfach aufaddiert würde das allerdings zu einem unendlichen Betrag führen.

Allerdings gibt es etwas das wir im Alltag etwa an Inflation oder eventuell auch Sparzinsen erleben:

Der Zeitwert von Geld

Angenommen dir werden EUR 100,- angeboten und du kannst aus 2 Varianten wählen:

  • EUR 100,- sofort
  • EUR 100,- in einem Jahr

Wenn wir davon ausgehen, dass keine außergewöhnlichen Dinge passieren, wird wohl jeder die EUR 100,- sofort wählen. Denn ich könnte ja die EUR 100,- nehmen für 1 Jahr am Sparbuch anlegen und hätte dann am Ende des Jahres mehr (haha!).

Finanzmathematisch schaut die Formel für ein Jahr dabei folgend aus:

FV = PV x (1+i)

  • FV bezeichnet den Future Value oder Zeitwert der Investition. Also den zukünfitgen Wert der Investition
  • PV den Present Value also den gegenwärtigen Wert der Investition
  • i den Zinssatz

Angenommen wir können also die EUR 100,- zu einem Zinssatz von 5% anlegen, erhalten wir:

FV = 100 x (1+0,05) = 105

Anders gesprochen sind bei einem Zinssatz von 5% EUR 100,- jetzt soviel wert wie EUR 105,- in einem Jahr.

Wir können diese Formel nun so umbauen, dass wir den PV einer Investition ermitteln können:

PV = FV / (1+i)

Das DDM basiert nun genau auf diesem Prinzip und passt es entsprechend an. Wir ermitteln also den aktuellen Wert Aktienkurs indem wir alle erwarteten zukünftigen Zahlungen an uns auf den heutigen Tag rückrechnen. Das wäre ein sehr mühsames Unterfangen. Glücklicherweise lässt sich das schlussendlich mathematisch sehr vereinfachen.

Die erwarteten Zahlungen bzw. Dividenden

Hierin liegt schon eine der größten Schwierigkeiten des Dividend Discount Model. Im Prinzip ist es aber auch nur ein Teilaspekt der großen Frage am Aktienmarkt. Wie wird sich das Unternehmen entwickeln? Um mit dem DDM zu arbeiten brauchen wir eine erwartete Wachstumsrate der Dividende. Welche Wachstumsrate hier angenommen wird, darüber können sicher dutzende weitere Blogartikel geschrieben werden. Man könnte aber beispielsweise annehmen, dass ein Unternehmen welches seine Dividende in der Vergangenheit um 5% jährlich hat wachsen lassen, dies auch weiterhin tun wird. Demnach würde dann aus EUR 1,- Dividende je Aktie EUR 1,05 im Jahr darauf, usw.

Welchen Diskontierungsfaktor wählen?

Wir Aktionäre tragen ein Risiko indem wir Aktien eines Unternehmens halten. Für dieses Risiko möchten wir entlohnt werden. Diese Entlohnung ist der Kursanstieg. Ähnlich einem Vermieter der seine Wohnung einem Mieter zur Verfügung stellt, leihen Aktionäre dem Unternehmen Geld und erwarten dafür eine Belohnung (r). Wie hoch die zu erwartenden Belohnung sein kann oder soll, kann etwa mit dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) oder dem Dividend Growth Model errechnet oder geschät werden. Tatsächlich kann es aber auch einfach die Erwartungshaltung sein, die ein Aktionär in ein Unternehmen setzt. So werde ich von einem alteingesessenem Tabakkonzern weniger Wachstum erwarten, als von einem vergleichsweise jungen und dynamischen Tech-Konzern.

Mit diesem Faktor r könnten wir uns theoretisch bereits den PV unserer Aktie errechnen…Theoretisch. Wir müssten wie bereits erwähnt alle! zukünftigen Dividendenzahlungen um diesen Faktor abwerten.

PV = D1 / (1+r) + D2 / (1+r)^2 + D3 / (1+r)^3……….D7354 / (1+r)^7354……Dn / (1+r)^n

Wir sehen, das Ganze ist praktisch nicht umsetzbar. Nun gibt es aber glücklichlicherweise große Mathematiker in der Vergangenheit, die solche Formeln stark vereinfachen konnten. Auf den mathematischen Beweis wollen wir an dieser Stelle verzichten, jedoch gilt:

PV = D1 / r

Diese Formel würde jedoch unterstellen, dass die Dividende im Unternehmen nicht wächst. Für uns als Dividendeninvestoren ein abolutes No-Go. Wir investieren in Unternehmen mit einem soliden Dividendenwachstum. Das künftige Dividendenwachstum kann man, wie zuvor erwähnt, versuchen aus der Vergangenheit abzulesen. Eine andere Methode wäre die Bestimmung mittels Multiplikation von Return on Equity (ROE) mit der retention ratio (Einbehaltungsquote). Die retention ratio ist nichts anderes als der Umkehrwert der payout ratio. Also jenes Verhältnis an Ergebnis welches nicht als Dividende ausgeschüttet wird. Warum dies so ist, darüber wird wohl bezeiten ein eigener Artikel folgen.

Die finale Formel für das Dividend Discount Model

Unterstellen wir nun eine stabiles Dividendenwachstum über die gesamte Zeite landen wir beim Gordon Growth Model. Dieses Modell trifft ebendiese Annahemn und wurde in den 60ern vom gleichnamigen amerikanischen Ökonomen Myron J. Gordon entwickelt.

Aktienkurs = D / (r-g)

Der aktuelle Aktienkurs (K) entspricht also der erwarteten Dividende für die nächste Periode geteilt durch den erwarteten Kursanstieg minus der erwarteten Wachstumsrate der Dividende. Wie wir sehen, sind also leider einige Annahmen zu treffen um den aktuellen fairen Aktienkurs zu errechnen. Aber wie erwähnt, wenns einfach wäre, würde es jeder machen.

Ein kurzes Beispiel

Wir könnten also annehmen, dass Unternehmen Y im aktuellen Jahr eine Dividende von EUR 3,- je Aktie auszahlt. Es handelt sich dabei um ein renommiertes, etabliertes Unternehmen jenseits der großen Wachstumsphasen. In den letzten 10 Jahren stieg der Aktienkurs um durchschnittlich 9%. Da wir etwas konservativer sein möchten, nehmen wir für die Zukunft ein Wachstum von nur 7% an. Außerdem hat das Unternehmen in den letzten 10 Jahren seine Dividende um jährlich 5% steigen lassen. Wir gehen aufgrund der uns bekannten Umstände davon aus, dass das Unternehmen diese Steigerung halten kann. Folglich sähe die Rechnung aus:

Für D müssen wir zunächst die aktuelle Dividende von EUR 3,- um ein Jahr steigen lassen.

EUR 3,- x 1,05 = EUR 3,15

Danach rechnet sich:

Aktienkurs = 3,15 / (0,07-0,05) = 157,50

Der von uns errechnete faire Aktienkurs läge also bei EUR 157,50. Wird das Unternehmen aktuell also darunter gehandelt, könnten wir von einem attraktiven Kauf oder gar Schnäppchen sprechen.

Schwächen des DDM

Das Dividend Discount Model ist generell weit verbreitet. Das verdankt es sicher seiner relativen Einfachheit. Daraus resultieren aber auch seine 2 größten Schwächen.

Schwäche 1 ist die Tatsache, dass das DDM von einem ewig gleichbleibenden Dividendenwachstum ausgeht. Dies mag eventuell auf sehr reife Unternehmen zu treffen, die seit Ewigkeiten am Markt vertreten sind und diese Kontinuitäten beweisen haben. Klingt sehr nach Dividendenaristokraten oder?

Die 2. Schwäche ist die hohe Senisitivität. Kleine Änderungen in den Annahmen haben sofort große Auswirkungen auf den errechneten fairen Aktienkurs. Im obigen Beispiel würde einer Änderung der erwarteten Dividendenwachstumsrate von 5% auf 4,5% eine Änderung des Kursziels von EUR 157,50 auf EUR 126,- bedeuten.

Außerdem scheitert dieses Modell, sollte die Dividende stärker wachsen als das Unternehmen. Wird die Wachstumsrate g größer als r, erhalten wir eine negative Bewertung.

Das DDM als Entscheidungsgrundlage

Das DDM erlaubt es eine Aktie relativ einfach unabhängig von aktuellen Markteinflüssen zu bewerten. Außerdem werden Vergleiche zwischen ähnlichen Unternehmen möglich.

Schenkt man, der Theorie Glauben, dass der Wert eines Unternehmens in den abgewerteten zukünftigen Zahlungsströmen liegt, ermöglicht das DDM eine Investitionsentscheidung. Ist der aktuelle Börsenwert unterhalb des errechneten fairen Wertes, können Aktein gekauft werden, umgekehrt sollte von einem Invest zum gegenwärtigen Zeitpunkt abgesehen werden.

Jedenfalls ist das DDM nur ein quantitatives Werkzeug unter vielen zur Bewertung von Aktien. So bietet es sich an verschiedene Modelle zu benutzen und diese miteinander zu vergleichen.

So benutzt etwa der bekannte Dividendeninvestor Jason Fieber das DDM in Zusammenspiel mit den veröffentlichten Kurszielen großer Analyseunternehmen wie etwas Morgan Stanley und errechnet sich einen Durchschnittswert welchen er dann mit dem aktuellen Börsenwert vergleicht.

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Aller Anfang ist langsam – Minifolio 2021

8. Jänner 2022 | Allgemein, Minifolio | Keine Kommentare

…und legendär wird das Portfolio von Mini bei einer monatlichen Sparquote von EUR 25,- wohl nie werden. Aber Mini will mit dem Minifolio ja auch nicht für die Pension sparen. Sondern für einen etwas exklusiveren Urlaub (für eine Person) in etwa 5 Jahren.

Das Vermögen des Minifolio

Tja, allzu viel gibts hier nicht zu sehen:

Seit September 2021 wurden jeweils EUR 25,- in den VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders ETF gesteckt. Bei einer Betrachtung zum Monatsende sehen wir hier schon die EUR 25,- für Jänner 2022 am Cashkonto.

Etwas spannender sieht dann schon der Blick auf die Vermögensentwicklung aus.

5 Einzahlungen zu je EUR 25,- sollten in etwa EUR 125,- erwarten lassen. Dazu die schwache Performance von ETFs…Doch siehe da, die Grafik zeigt ein anderes Bild. Während die ersten beiden Chargen keine Vermögensentwicklung bringen, sehen wir im November und Dezember doch eine deutlich positive Entwicklung.

Die Performance des Minifolio 2021

Am Ende steht ein Vermögen von EUR 132,75. Not too bad. EUR 7,75 an absolutem Gewinn, bedeuten einen TTWROR von 8,51% und einen IZF von 39,42%. So macht sparen Spaß. Was hättest du am Girokonto aus den EUR 125,- gemacht? Die Inflation hat Mini hier zumindest locker geschlagen. Klar ist diese Performance kein Garant für die Zukunft, aber besser als nichts tun…

Der September war mit -1,4% etwas holprig aber danach ging es bergauf. Insbesondere der Dezember 2021 hat das Ergebnis beflügelt.

Die Investiton in Dividendentitel mit guter Kultur aus Industrieländern scheint sich also zu lohnen. Im Grunde eine Investition ins Maxifolio für Menschen wie Mini mit wenig Interesse an der Auswahl. Dabei wird das Risiko noch deutlich gestreut.

Die Dividenden 2021

Tja, zu guter letzt wollen wir hier auch über die Dividenden sprechen.

Ja, zugegeben. Bei einem solchen Investment, würde sich ein thesaurierender ETF wirklich mehr anbieten. Aber dann würde es hier nicht solches Anschauungsmaterial geben. EUR 0,23 im September, gefolgt von EUR 0,91 im Dezember. Man sieht wohin der Kurs geht. Leider sind die Ausschüttungen des ETF, wenn man die Historie betrachtet, quartalsweise stark schwankend. Aber in Summe doch deutlich steigend. Im Minifolio geht es auch weniger um Profitmaximierung als um die Möglichkeit den Zinseszinseffekt am pursten darzustellen.

Wie sagte einst Bill Gates:

Most people overestimate what they can do in one year and underestimate what they can do in ten years.

Die meisten Menschen überschätzen was sie in einem Jahr erreichen können, aber sie unterschätzen was sie in 10 Jahren erreichen können. Und genau darum soll es hier in diesem Blog gehen.

Fangt heute an in die Zukunft zu investieren. Ihr werdet sehen, es lohnt sich.